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Gehölze mit Fruchtschmuck

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  • Fruchtschmuck
  • Liebesperlenstrauch
  • Skimmie
  • Schneebeere
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  • Feuerdorn
  • Mahonie
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  • Wildtiere

Farbvielfalt im GartenFotos: AlekseiJ/Adobe Stock (l.); Irina/Adobe Stock Gewöhnliche Berberitze (l.) und Gewöhnliche Schneebeere

Wenn das Wetter langsam in ein tristes Grau übergeht, trumpfen viele Gehölze farbmäßig noch einmal richtig auf. Mit leuchtenden Früchten in Goldgelb, Knallrot, Blau oder Violett ziehen sie alle Blicke auf sich und sorgen so für einen farbenfrohen Auftritt.

Die Beeren sehen nicht nur schön aus, sie sind auch besonders nützlich. Wildtieren dienen sie als wichtige Nahrungsquelle in der kalten Jahreszeit. Außerdem sind einige der Wildfrüchte sogar essbar und sehr gesund. Sie ent­halten häufig mehr Vitamine und sekundäre Pflanzenstof­fe als gezüchtetes Obst. Roh sind sie allerdings meist sehr herb, manche sogar leicht giftig. Daher verarbeiten Sie die Wildfrüchte am besten zu Gelee, Marmelade, Saft oder Likör. 

 

Reicher Perlenschmuck 

LiebesperlenstrauchFoto: hcast/Adobe StockDer pflegeleichte Liebesperlenstrauch (Callicarpa bodinieri), auch Schönfrucht genannt, trägt seine lilafarbenen Früchte ab September bis in den Winter.
Standort: Sonnig, frisch bis mäßig feucht, humusreicher, eher saurer Boden
Wuchs: 2–3 m hoch, 1–2 m breit, starker Rückschnitt alle drei Jahre empfehlenswert
Blätter: Dunkelgrün, Herbstfärbung hellgelb bis orange
Blüte: Büschelförmig, hellviolett, Juli bis September
Verwendung: Giftig, zur Dekoration in der Floristik oder als Nährgehölz für Insekten und Vögel, Einzelpflanzung, in Gruppen, als Sichtschutz oder für Kübel

 

Signalrote Dekokugeln 

SkimmieFoto: picture alliance/blickwinkel/A. LauleAb Oktober bilden die weiblichen Blüten der Skimmie (Skimmia japonica) leuchtend rote Früchte, die den ganzen Winter über an der Pflanze bleiben.
Standort: Geschützt, junge Pflanzen sind etwas frostempfindlich, halbschattig bis schattig, durchlässiger Boden, möglichst leicht sauer
Wuchs: Sehr langsam, 0,5–1,5 m hoch, 1–2 m breit
Blätter: Lorbeerartig, immergrün
Blüte: Knospenbildung bereits im Spätsommer, Blüte rot, rosa oder weiß in Büscheln ab April, stark duftend
Verwendung: Leicht giftig, zur Dekoration in der Floristik, Nährgehölz für Insekten, Einzelpflanzung oder in Gruppen, Gartenbeet oder Pflanzgefäß

 

Honigduft und blaue Beeren

Gewönliche MahonieFoto: oksanastepanova/Adobe StockBei der Gewöhnlichen Mahonie (Mahonia aquifolium) sind nur die Kerne der Frucht schwach giftig – sie sollten daher bei der Verarbeitung für den anschließenden Verzehr nicht beschädigt werden.
Standort: Sonnig bis schattig, jeder durchlässige Boden
Wuchs: 1–1,5 m hoch und breit, breitbuschig, aufrecht
Blätter: Dunkelgrün glänzend, immergrün, rote bis braune Herbstfärbung, Austrieb kupferrot
Blüte: Leuchtend gelbe Trauben, April bis Mai, nach Honig duftend
Verwendung: Einzel- oder Gruppenpflanzung, Unterpflanzung von Gehölzen, Insekten- und Vogelnährgehölz, Früchte verarbeitet zu Gelee oder Likör

 

Stachelstrauch mit Mehrwert

Gewöhnliche BerberitzeFoto: Joachim/Adobe StockDie Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) ist besonders pflegeleicht und benötigt weder zusätzliche Wasser- noch Düngergaben.
Standort: Bevorzugt sonnig, jeder durchlässige Boden
Wuchs: 1–3 m hoch und breit, dicht, gut schnittverträglich, bildet Ausläufer
Blätter: Frischgrün, mit leuchtend orangeroter Herbstfärbung
Blüte: Klein, leuchtend gelb in Büscheln, duftend, stark von Insekten besucht
Verwendung: Insekten- und Vogelnährgehölz, Einzel- oder Heckenpflanzung, essbare Früchte, frisch oder getrocknet, verarbeitet zu Gelee, Saft oder Likör

 

Knallerbsen für alle

Gewöhnliche SchneebeereFoto: M. Schuppich/Adobe StockGärtner lieben die Gewöhnliche Schneebeere (Symphoricarpos albus), weil sie dekorativ und pflegeleicht ist, Kinder, weil sie die „Knallerbsen“ herrlich zerplatzen lassen können.
Standort: Sonnig bis halbschattig, jeder normale Boden ohne Staunässe
Wuchs: Buschig aufrecht, 1–2 m hoch und breit, bildet Ausläufer
Blätter: Mattgrün, gelblich grüne Herbstfärbung
Blüte: Eher unscheinbar, rosa, Juni bis September
Verwendung: Leicht giftig, Hecken- oder Hintergrundbepflanzung, Vogelnährgehölz, blätterlose Zweige in der Vase

 

Heimischer Hingucker

SpindelstrauchFoto: andregric/Adobe StockAus dem Holz des Spindelstrauches (Euonymus europaeus) wurden früher Webspindeln hergestellt. Wegen der Form seiner karminroten Früchte mit orangefarben umhüllten Samen wird er auch Pfaffenhütchen genannt.
Standort: Möglichst sonnig, jeder durchlässige Boden
Wuchs: Strauch oder kleiner Baum, 2–5 m hoch, 1–3 m breit, flach wurzelnd, daher nicht unterpflanzen
Blätter: Dunkelgrün mit orangegelber bis roter Herbstfärbung
Blüte: Eher unscheinbar, grünlich gelb im Mai
Verwendung: Giftig, Vogelnährgehölz, Einzelstellung oder freiwachsende Vogel­schutzhecke

 

Wüchsiges Wildgehölz

SchleheFoto: Rhönbergfoto/Adobe StockDie Schlehe (Prunus spinosa), auch Schwarzdorn oder Schlehdorn genannt, hat als heimisches Gehölz einen hohen ökologischen Wert. Ab Spätherbst können Sie die Früchte ernten und verarbeiten.
Standort: Sonnig bis halbschattig, jeder normale Boden
Wuchs: 2–5 m hoch und breit, Wurzelsperre ratsam, da Ausläufer bildend, Auslichtung alle drei Jahre fördert Fruchtgröße
Blätter: Sommergrün, gelbe bis rötliche Herbstfärbung
Blüte: Weiße Einzelblüten, März bis April
Verwendung: Sicht- und Windschutz, Einzel- oder Heckenpflanzung, Insekten- und Vogelnährgehölz, Früchte verarbeitet zu Gelee, Saft oder Likör

 

Feuerwerk aus bunten Beeren

FeuerdornFoto: hcast/Adobe StockDer immergrüne (wintergrüne) Feuerdorn (Pyracantha coccinea) zählt mit seinen vielen Sorten mit zu den schönsten Fruchtschmuckgehölzen. Die lang haftenden Früchte sind gelb, orange oder rot.
Standort: Möglichst vollsonnig, jeder durchlässige Boden
Wuchs: Strauchartig, 1,5–4 m hoch und breit, gut schnittverträglich, am besten nach der Blüte
Blätter: Dunkelgrün glänzend, Unterseite hellgrün
Blüte: Klein, weiß, in dichten Schirmrispen
Verwendung: Einzel-, Gruppen- oder Heckenpflanzung, Vogelschutz- und Nährgehölz, Blüten als Nahrung für Insekten
 

Miriam Soboll
Fachberaterin des Landesverbandes
Niedersächsischer Gartenfreunde


Fruchtschmuck für den GartenFotos: fgsmiles/Adobe Stock (l.); M. Schuppich/Adobe Stock Liebesperlenstrauch (l.) und Feuerdorn