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Christusdorn blüht auch im Winter

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  • Christusdorn
  • Grandiflora-Thai-Hybrid
  • Euphorbia-Lomi-Hybrid
  • Steckling

Christusdorn farbenfroh und robustFoto: peht/Adobe Stock

Der Christusdorn (Euphorbia milii) überzeugt mit seinen leuchtenden Blüten und seiner Robustheit. Die Art stammt aus Madagaskar, wo sie als dorniger Strauch in trockenen Regionen auf steinigen Böden wächst. In sei­nen Trieben speichert der Christusdorn Wasser, gehört also zu den sukkulenten Pflanzen.

Der deutsche Name wurde im 19. Jahr­hundert geprägt, da die dornigen Triebe an die Dornenkrone Jesu erinnern. Allerdings kann der Chris­tus­dorn nicht Bestandteil der biblischen Dornenkrone gewesen sein, da seine Heimat Madagaskar erst im Jahr 1500 durch portugiesische Seefahrer entdeckt wurde und die Pflanze erst im 19. Jahrhundert Verbreitung fand.

Züchtung und Sortenvielfalt

Die eigentlichen Blüten des Christusdorns sind klein und unscheinbar. Sie werden aber von dekorativen Hochblättern umgeben. Während die Wildform ausschließlich rote Hochblätter besitzt, haben Züchter in den letzten Jahrzehnten eine große Farbvielfalt geschaffen. Neben Sorten im klassischen Rot, wie ‘Vulcanus’, gibt es Christusdorne mit rosafarbenen, gelben, weißen und sogar mehrfarbigen Hochblättern.

ChristusdornFoto: Ilen Studio/Adobe Stock Der klassische Christusdorn bildet lange, stark bedornte Triebe.

Zudem werden seit einigen Jahren die sogenannten Grandiflora-Thai-Hybriden immer beliebter. Sie zeichnen sich durch besonders große Blüten und ihren kompakten Wuchs aus. So sind etwa die rosafarbene ‘Sonia’, die weiße ‘Debutante’, die hellgelbe ‘Century’ und die zweifarbige ‘Harlequin’ empfehlenswert.

Kompakter WuchsFoto: unverdorbenjr/Adobe Stock Neuere Züchtungen wachsen kompakter.

So gedeiht Ihr Christusdorn

Der Christusdorn ist eine dankbare Zimmerpflanze, die wenig Aufwand erfordert. Ein sonniger Standort am Süd- oder Westfenster ist ideal – je mehr Licht, desto üppiger die Blüte. Die Pflanze ver­trägt direkte Sonneneinstrahlung problemlos und braucht nur wenig Wasser. Zwischen den Gießvorgängen sollte die Erde gut abtrocknen, Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Im Sommer ist ein Platz im Freien optimal.

Als Substrat eignet sich Kakteenerde oder eine Mischung aus normaler Blumenerde mit Sand. Von März bis September freut sich der Christusdorn alle vier Wochen über eine Düngergabe mit Kakteendünger.

Artkreuzung mit Potenzial

Seit einigen Jahren werden auch Euphorbia-Lomi-Hybriden (Euphorbia x lomi) angeboten, eine Artkreuzung aus Euphorbia milii und Euphorbia lophogona. Sie wachsen kompakt, und ihre Blätter sind groß und dekorativ. Die Bedornung ist oft weniger ausgeprägt als beim klassischen Christusdorn, was die Handhabung erleichtert. Besonders beeindruckend ist – bei guten Lichtbedingungen – die ganzjährige Blühfreudigkeit. Die Pflanze verliert zudem auch bei schlechten Bedingungen nur selten Blätter.

Euphorbia-Lomi-HybrideFoto: RosemaryHMJS/Adobe Stock Euphorbia-Lomi-Hybride

Die Sortenpalette der Euphorbia-Lomi-Hybriden wächst stetig. Beliebt sind etwa die gelb blühende ‘Primrose Yellow’, ‘Gabriella Red’ mit rosaroten Blüten und ‘Salmon’ mit großen Blüten in Lachsrosa. Die Pflege entspricht der des klassischen Christusdorns – auch die prächtigen Lomi-Hybriden gedeihen problemlos auf der sonnigen Fensterbank.

Vermehrung durch Stecklinge

Christusdorn lässt sich leicht durch Stecklinge vermehren. Schneiden Sie dazu Triebspitzen von 5–8 cm Länge ab und tauchen Sie die Enden in lauwar­mes Wasser, damit das „Ausbluten“ des Pflanzensaftes stoppt. Dann etwa 2 cm tief in durchlässiges Substrat stecken und bei Zimmertemperatur bewurzeln lassen. Vorsicht: Der milchige, leicht giftige Pflanzensaft kann Haut- und Schleimhautreizungen verursachen, daher beim Schneiden besser Handschuhe tragen.


Gabriele Rautgundis Richter
Redaktion „Gartenfreund“, Verlag W. Wächter