- Kleingartenwesen
Von den Landeswettbewerben zum Bundeswettbewerb
Foto: Verlag W. Wächter
Preisverleihung beim vergangenen Bundeswettbewerb 2022.
Unter dem Motto „Kleingartensommer: Cool und gemeinsam statt hitzig und einsam“ startet im nächsten Jahr der „Bundeswettbewerb Gärten im Städtebau“. Das passt in unsere Zeit. Jeder merkt es, jeder spürt es. Die Sommer werden wärmer, der Garten ein immer wichtigerer Rückzugsort.
Schatten spendende Bäume mit kühlender Verdunstung und ein Verein, der mit Aktivitäten ein freundliches Miteinander herstellt: Beides ist für viele nicht selbstverständlich, daher wollen wir mit dem Wettbewerb zeigen, was die Kleingartenvereine leisten können.
Vorentscheid auf Landesebene
Die Landeswettbewerbe, mit denen sich die Vereine für den Bundeswettbewerb qualifizieren können, wurden bereits in diesem Jahr durchgeführt und sind abgeschlossen. Oft werden diese Wettbewerbe von den zuständigen Landesministerien unterstützt. Das hebt den Stellenwert und zeigt, wie wichtig der Politik die Kleingärten sind.
Die Jury in Nordrhein-Westfalen hatte etwa in einem strammen Programm an vier Tagen 14 Anlagen besucht und bewertet. Diese waren stark unterschiedlich und geprägt von ihrem Umfeld – von eher ländlich bis hin zu Anlagen im verdichteten urbanen Raum, vom „flachen Land“ bis in bergige Regionen. Insofern waren auch die Anlagen mit unterschiedlichen Themen und Problemen behaftet, was deren Ausgestaltung und das Engagement wesentlich beeinflusst hat.
„Den Teilnehmern war – so mein persönlicher Eindruck – das ‚Gesehenwerden‘ und die Wertschätzung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit sowie des Engagements über die Zäune der Anlagen hinweg wichtig. Sie haben den Wettbewerb genutzt, um – im äußerst positiven Sinne – für das Kleingartenwesen Werbung zu machen“, so Ralf Krücken, Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland.
Tommy Brumm, Präsident des Landesverbandes Sachsen, berichtet, dass für die Vereine die Präsentation ihrer Leistungen sehr wichtig war. Besonders gut war, dass sich vier Vereine aus dem ländlichen Raum beteiligt hatten – trotz Leerstands. Für den Verband ist es daher von hoher Bedeutung, dass in vielen Medien über den Wettbewerb positiv berichtet wird.
Foto: Kleinworth
Besuch der Jury beim Bundeswettbewerb 2022 beim „KGV Kultur“ in Leipzig.
Wie bei den meisten Landesverbänden ist auch in Bremen über die Website des Verbandes, den „Gartenfreund“ und durch direkte Anschreiben an die Vereine für den Wettbewerb geworben worden. Die Vorsitzende des Landesverbandes, Viola Falkenberg, bemerkt aber leider, dass die Teilnehmerzahlen rückläufig sind. Mit elf Anmeldungen war man dennoch zufrieden. Die Umweltsenatorin war eingeladen worden, die Jury bei der Bereisung zu begleiten. „Unsere Vereine nutzen den Wettbewerb, um mal gründlich durchzufegen! Mit einem Ziel macht die Gemeinschaftsarbeit einfach mehr Spaß!“
Auf zur Deutschen Meisterschaft
Die Gewinner bekommen jetzt in der Zeit vom 22. Juni bis zum 5. Juli 2026 Besuch von der Jury des „Bundeswettbewerbs Gärten im Städtebau“. Hinter diesem sperrigen Namen verbirgt sich so etwas wie die Deutsche Meisterschaft der Kleingartenvereine. Sie findet alle vier Jahre statt und wird vom Bundesverband der Kleingartenvereine gemeinsam mit dem Bundesbauministerium durchgeführt.
Die Gewinner werden bei einer großen Preisverleihung am 14. November 2026 in Berlin ausgezeichnet. Gewürdigt werden vor allem städtebauliche, ökologische, gartenkulturelle und soziale Leistungen, mit denen die Vereine positive Impulse in das Wohnumfeld senden.
Der Wettbewerb wird von vielen Medien begleitet und ist eine gute Gelegenheit zu zeigen, was die 13.000 Kleingartenvereine in Deutschland für das Allgemeinwohl leisten. Falls Ihr Verein in diesem Jahr nicht dabei war oder nicht zu den Gewinnern zählt: Die nächsten Landeswettbewerbe finden 2029 statt. Seien Sie doch dann dabei!
Thomas Kleinworth
Bundesfachberater, Geschäftsführer und
Fachberater des Landesverbandes
der Kleingartenvereine Schleswig-Holsteins