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Kubb, Boule, Schach oder Geocaching

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Spiel und Spaß für alle Altersgruppen im Kleingärtnerverein

Spielflächen in Kleingartenanlagen sind nicht nur für Kinder gedacht, sie sollen auch Flächen der Begegnung für alle sein, egal ob jung oder alt. Menschen, die gern gärtnern, bewegen sich in der Regel auch gern. Und im Kleingärtnerverein kommen Menschen aller Altersgruppen und vieler verschiedener Nationen zusammen. Aber ihre Wege kreuzen sich nur selten. Das lässt sich ändern!


Spiel und Spaß für alle AltersgruppenFoto: Kleinworth Kubb, auch bekannt als Wikinger-Schach, begeistert Groß und Klein.


Freie Flächen in den Kleingartenan­lagen sind schnell hergerichtet, um z.B. ein bei uns im hohen Norden sehr beliebtes Spiel zu spielen: Kubb, auch bekannt als Wikin­ger-Schach. Zwei bis zwölf Personen jeden Alters können es gemeinsam spielen. Man braucht dafür eigentlich nur Klötze aus Holz, die nach bestimmten Regeln umgeworfen werden müssen. Das Spielfeld kann dabei ver­schie­den groß gestaltet werden. Je nach Fitnesszustand der Mit­spieler wird der Abstand der Grund­li­nien bestimmt. Erst müssen die Bauern abgeworfen werden. Wer das geschafft hat, kann sich an den König wagen. Aber Achtung, es sind ein paar Fallen ein­gebaut (mehr dazu unter www.wikipedia.org/wiki/kubb). Das ist sehr entspannend, macht Spaß und verbindet die Bewegung an der frischen Luft mit dem Gemeinschaftser­lebnis.


Entspannen vom Alltagsstress

Entspannen vom AlltagsstressFoto: Fotolia/eddy02 Boule kann ohne viel Aufwand spontan gespielt werden. Wer nach getaner Gartenarbeit eine ruhi­ge Kugel schieben möchte, trifft sich auf einer Sandbahn oder auf einer Rasenfläche zum beliebten Boule. Eine kleine Kugel bildet das Ziel, wer mit seiner Kugel am dichtesten daran ist, gewinnt. Auch hier steht der Spaß im Vordergrund, der Aufwand ist gering. Auch ein Spielfeld für Schach oder Dame ist recht einfach herge­richtet. Es animiert Menschen jeden Alters zum Mitmachen, und schön angelegt ist es auch optisch eine Bereicherung.

Viele Bewohner von Städten nutzen Parks, um Stress und Sorgen loszuwerden, die der Alltag im Gepäck hat. Sie wollen im Grünen die Seele mal baumeln lassen und wieder zu sich kommen. Eine Partie Schach, Halma oder Backgam­mon im Frei­en, gemeinsames Basteln oder aber eine Lesestunde können das Leben nach einem stres­sigen Tag ungemein berei­chern. Oder wie wäre es jeden Montag mit einem halben Stünd­chen Gymnastik, Yoga oder einer Radtour durch die Kleingärten der Stadt? Wer aktiv am Kleingartenleben teilhat, der hat mehr vom Leben, und Men­schen, die in die Kleingarten­an­lagen kom­men, sollen mehr erleben als nur schöne Gärten.


Platz schaffen für Spiel und Spaß

Zahlreiche gute Projekte werden in unse­ren Gartenkolonien bereits durchgeführt. Es gibt Gärten für Kinder, für Menschen mit Behinde­rungen, für Menschen mit Migrationshintergrund. So werden Klein­gärten zu Orten der Begegnung und des Zusammenseins. Aber wo gibt es schon einen Spiel­gar­ten? Ein Garten, in dem man sich zu bestimmten Zeiten trifft, um die Freizeit mit anderen zu verbringen und zusam­men zu spielen? Das Vereinshaus ist für eine Runde Skat oder Doppelkopf gut ge­eignet, Spiele für den Außenbereich sollten aber einen eigenen Platz finden. Und wer weiß: Vielleicht bekommt dann auch die Nachbarschaft der Kleingartenanlage das lebendige Treiben mit und beteiligt sich an den Aktivitäten.

Ein Ferienprogramm für Kinder und Ju­gendliche wäre eine gute Möglichkeit, um auf den Verein aufmerksam zu machen. Gemeinsa­mes Ernten, gemeinsames Kochen und gemeinsames Essen helfen, andere spielend an Gartenkultur heranzuführen. Mit den Produkten der kleingärtnerischen Nut­zung können unterhaltsame Spiele kreiert werden.


Angebote für die jüngere Generation


Attraktive Freizeitaktivi­täten Geocaching ist vor allem bei Jugendlichen beliebt.


Mit ungewöhnlichen und attraktiven Freizeitaktivi­täten kann man Interes­sierte gezielt in die Anlage locken. Etwa mit Geo­caching – früher nannten wir es Schnitzeljagd. Die Schnitzel von heute sind Koordinaten, mit deren Hilfe die Teilnehmer über einen Global-Posi­tio­ning-Sys­tem (GPS)-Empfänger Schätze finden, die jemand vorher versteckt hat. Die grundlegende Idee ist, dass Personen und/oder Organi­sa­tionen Verstecke (= Cache) anle­gen und die Positionsdaten von diesen Verstecken übers Internet zugänglich ma­chen.

GPS-Benutzer können dann mit diesen Positionskoor­di­naten die Verstecke finden. Hat man eins gefunden, darf man sich eine Belohnung nehmen, die im Cache de­poniert worden ist. Das einzige, was vom Finder erwartet wird, ist, dass er wieder etwas in den Cache zurücklegt, wenn er etwas mitnimmt (mehr dazu unter www.wikipedia.org/wiki/geocaching). Zugegeben: Das klingt erst einmal aufwändig und kompliziert. Aber bestimmt gibt es auch in Ihrem Verein jemanden, der das Unterhaltungs- und Abenteuerspiel kennt. Auf jeden Fall ist Geocaching eine tolle Möglichkeit, vor allem jüngere Menschen in die Kleingartenanlagen zu lotsen.


Jetzt ist die beste Zeit für die Planung

Der Winter steht vor der Tür, die Planungen für das kommende Jahr stehen an. Vielleicht sind beim Lesen schon einige Gedanken gekommen, wie die Anlage in Ihrem Verein in Zukunft aussehen könnte? Mit attraktiven Anlagen, die für alle etwas zu bieten haben, sichern wir die Zahl der Klein­gärt­ner, mit Spielflächen für Kinder sorgen wir für Nachwuchs. Indem wir die Flächen dafür an­bie­ten und herrichten, bieten wir den Mitgliedern die Möglichkeit, einander zu begegnen und sich umeinander zu kümmern. Das Spiel ist dafür ein toller Weg!

Thomas Kleinworth
Fachberater Landesverband
Schleswig-Holstein der Gartenfreunde