- Gut zu wissen
Wenn der Bambus wieder blüht
Foto: ChrWeiss/AdobeStock
Früher dachte man, die Bambusblüte sei eindeutig: Alle Individuen einer Art blühen weltweit in etwa gleichzeitig und sterben dann ab. So erging es etwa in den 1990er Jahren Muriels Schirmbambus (Fargesia murieliae), bei dem praktisch alle Exemplare in Blüte kamen und abstarben. Aus den Sämlingen entstand eine neue Generation. Je nach Bambus-Art kann so ein Blühzyklus bei z.B. 60, 90 oder 120 Jahren liegen.
Heute wissen wir aber, dass die Bambusblüte nicht immer so eindeutig ist. So gibt es nach Angaben der European Bamboo Society Sektion Deutschland unterschiedliches Blühverhalten: Manche Bambus-Arten blühen etwa nur an einzelnen Halmen (Teilblüte), und die Pflanzen leben weiter. Außerdem können ungünstige Umweltbedingungen wie Hitze, Trockenheit oder Staunässe zu einer Stressblüte führen.
Es gibt also beim Bambus noch viel zu erforschen. Aktuell etwa bei Phyllostachys nigra fo. henonis, einer japanischen Art, an der – nach etwa 120 Jahren – jetzt erneut weltweit Blüten auftreten. Dazu berichtet eine japanische Studie, dass auf der Versuchsfläche weder Samen noch Sämlinge gefunden wurden. Da die Art lange Ausläufer bildet, vermuten die Forschenden, dass sich die Bestände langsam über ihr Rhizomsystem regenerieren.
grr