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Wachsmotte als „Plastikfresser“

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Wachsmotte als PlastikfresserFotos: Vera Kuttelvaserova/Fotolia, dpa


Bisher galt Polyethylen (PE), unser meist genutzter Kunststoff, als biologisch nicht abbaubar. Doch dann kam der Zufall einer spanischen Forscherin zu Hilfe: Bei der Säuberung ihres Bienenstocks entsorgte die Biologin Frederica Bertocchini einige unerwünschte „Würmer“ in eine Plastiktüte. Diese Larven der Großen Wachsmot­te (Galleria mellonella) ernähren sich von Wachs und Pol­len­res­ten und sind bei Imkern höchst unbeliebt.

Sie staunte nicht schlecht, als nach kurzer Zeit der Beutel voller Löcher und die Larven entwischt waren. Da­rauffolgende Forschungen sollen darauf ergeben haben, dass die „Wachswürmer“ das PE nicht einfach nur mechanisch zerkleinern, sondern tatsächlich zersetzen, und das in hoher Geschwindigkeit – bereits nach 40 Minuten waren Löcher zu erkennen.

„Wir vermuten, dass für diese schnelle Zersetzung ein Molekül oder Enzym verantwortlich ist, das wir zu isolieren versuchen werden“, sagte Bertocchini. So könnte der erfolgreiche Aus­bruchs­ver­such des kleinen Wachswurms den Beginn eines biotechnologischen Verfahrens zum Abbau von Plastikmüll markieren, so die Hoffnung. Doch es gibt auch Zweifel an den Forschungsergebnissen der Biologin,  viele Forschern bezweifeln mittlerweile, dass die Raupen das Plastik wirklich zersetzen und verweisen auf methodische Fehler bei der Untersuchung der Tiere.

grr