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Pflanzen und Mikroorganismen

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  • Mikroben
  • Boden
  • Nährstoffe
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Mikroben im BodenFoto: Julius Kühn-Institut (JKI)

Rund um die Wurzeln von Pflanzen leben Milliarden Mikroorganismen. Sie versorgen die Pflanzen mit Nährstoffen, schützen sie vor Krankheiten oder stärken ihre Widerstandskraft. Diese Mikroben gelten als „zweites Genom der Pflanze“, so stark beeinflussen sie Wachstum, Gesundheit und Anpassungsfähigkeit.

In natürlichen Ökosystemen haben sich Pflanzen und Mikroorganismen über Jahrtausende hinweg gemeinsam entwickelt und bilden enge Partnerschaften. Moderne Kulturpflanzen wachsen jedoch oft fernab ihrer Ursprungsgebiete, in Böden, die stark gedüngt und regelmäßig mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Die Folge: Die Vielfalt der nützlichen Mikroben sinkt, und damit z.B. auch die Widerstandsfähigkeit einer Pflanze.

Die Wildarten unserer Nutzpflanzen wachsen oft noch in ihren natürlichen Lebensräumen – dort haben sich die Partnerschaften mit den nützlichen Mikroorganismen erhalten. Dieses Zusammenspiel könnte entscheidend sein, um robustere Kulturpflanzen zu züchten. Wissenschaftler wollen daher Schutzgebiete einrichten, in denen Wildpflanzen gemeinsam mit ihren mikrobiellen Begleitern erhalten und erforscht werden.

Das Julius Kühn-Institut hat jetzt bei Quedlinburg ein genetisches Erhaltungsgebiet eingerichtet. Dort wachsen u.a. die Wilde Möhre oder der Gemeine Spargel. Insgesamt sollen rund 60 solcher Gebiete bundesweit ausgewiesen werden – überall dort, wo besonders viele wildlebende Verwandte wichtiger Kulturpflanzen vorkommen.

Quelle: Pflanzenforschung.de