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Käfer verlieren Orientierung

Straßenlaternen, beleuchtete Gebäude oder der stark zunehmende Einsatz von Gartenlampen machen unsere Nächte heller und führen dazu, dass die Sterne kaum noch sichtbar sind. Viele Tiere sind bei der Orientierung aber auf die Sterne als Kompass angewiesen. Ein internationales Forschungsteam hat jetzt nachgewiesen, wie etwa der südafrikanische Mistkäfer bei „Licht­ver­schmut­zung“ nicht mehr in der Lage ist, seinen Sternenkompass zu benutzen.


Käfer verlieren OrientierungFoto: Chris Collingridge


Wenn diese Käfer einen Kothaufen finden, formen sie kleine Kugeln aus dem Dung und rollen sie in eine sichere Entfernung. Dort können sie den Dung ohne Störung vergraben und fressen. Um hungrigen Konkurrenten zu entgehen, müssen sie schnell und zielstrebig vom Kothaufen weglaufen. Dabei bewegen sie sich in einer geraden Linie und nutzen den Sternenhimmel, um ihren Kurs zu halten. Unter natürlichen Bedingungen zerstreuen sich die Mistkäfer, sodass sie nicht miteinander konkurrieren. Bei Lichtverschmutzung bewegen sie sich aber alle auf die hellen Lichter zu. Dies kann die Konkurrenz untereinander erhöhen und zu unnötigen Kämpfen führen.

„Wir vermuten, dass dieser ‚Flug ins Licht‘ auch bei Vögeln und Nachtfaltern vorkommt: Die Lichtverschmutzung könnte sie dazu zwingen, ihren Sternenkompass aufzugeben und auf helle künstliche Lichter zuzufliegen, um überhaupt eine Chance zu haben, ihren Kurs zu halten“, so Dr. James Foster von der Uni Würzburg.

sök