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Was macht eine gute Blumenerde aus?

Erdenexperte Christian Günther hat die Antwort

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  • Blumenerde
  • Erde
  • Pflanzenerde
  • Dünger

Christian Günther, Produktmanager und Vertriebsleiter bei frux, weiß, was ein gutes Substrat ausmacht.

Alle Pflanzen brauchen eines, um wachsen zu können – die passende Blumenerde. Doch Blumenerde ist nicht gleich Blumenerde, vor allem nicht immer von hoher Qualität. Christian Günther, Erdenexperte von frux, erklärt Ihnen, wie Sie ein gutes Substrat erkennen und was darin enthalten ist.

 

Welche Arten von Blumenerde gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Standard- und Spezialerden. Standarderden zeichnen sich durch ein sehr breites Verwendungsspektrum aus und sind in ihrer Zusammensetzung, Struktur, pH-Wert und Düngerstatus so ausgelegt, dass man sie für die meisten Zimmer-, Beet- und Balkonpflanzen sowie Sträucher und Bäume verwenden kann. Sie werden unter der Bezeichnung Blumenerde, Universalerde oder Pflanzerde angeboten.

Spezialerden sind auf jeden Fall sinnvoll, da einige Pflanzenarten ganz besondere Ansprüche an die Nährstoffversorgung, den pH-Wert oder die Struktur der Erde stellen. Im Gegensatz zu den Standarderden steckt in ihnen neben speziellen Rohstoffen und Düngern auch sehr viel Know-how, um die Mischung optimal auf die gewünschte Anwendung abzustimmen. Typische Spezialerden sind u.a. Rhododendronerde mit einem besonders niedrig eingestellten pH-Wert oder Kübelpflanzenerde und Kakteenerde, die sich u.a. durch ihren Anteil an mineralischen Zuschlagstoffen und ihre hohe Strukturstabilität auszeichnen.

Theoretisch könnte man zwar auch aus einer Standarderde durch Zumischen von Düngern und anderen Rohstoffen eine Spezialerde machen, allerdings bedarf es dazu sehr viel Fachwissen und Verfügbarkeit der benötigten Rohstoffe. Jedoch sind der Änderung Grenzen gesetzt. Eine Blumenerde könnte man z.B. durch Zugabe von Lava oder Blähton und Eisendünger zu einer Art Kübelpflanzenerde modifizieren, auf keinen Fall aber in eine Moorbeeterde oder Orchideenerde. 

 

Was bringt der Dünger in der Blumenerde?

Foto: frux Eine Standardblumenerde eignet sich gut für Balkonpflanzen. Das kommt ganz wesentlich auf die Qualität der Blumenerde an. Erden von schlechter Qualität sind oft nicht, nur schwach oder sehr unausgeglichen gedüngt. Eine hochwertige Blumenerde oder Spezialerde zeichnet sich dagegen dadurch aus, dass bereits Dünger zugemischt ist und dass die im Dünger enthaltenen Nährstoffe in einem pflanzenbaulich angepassten Verhältnis zueinander stehen.

Sehr hochwertige Erden sind sogar mit einer Kombination von Düngern mit unterschiedlicher Wirkungsdauer bzw. Wirkungsweise oder speziellen Nährstoffen angereichert. Dadurch wird dem Bedarf der Pflanzen nach Grundnährstoffen und Spurenelementen über die Vegetationszeit hinweg optimal entsprochen. Bei den in die Erden zugemischten Düngern unterscheidet man aufgrund der Ausgangsstoffe zwischen mineralischen, organischen und organisch-mineralischen Düngern.

Nach ihrer Wirkungsweise werden die Dünger wiederum in sofort wirkende Dünger, Dünger mit Langzeitwirkung und Dünger mit Depotwirkung unterschieden. Der Anfangsbedarf einer Pflanze wird mit sofort löslichen Nährsalzen gedeckt, die sehr rasch aufgenommen werden. Bei Düngern mit Langzeitwirkung werden die Nährstoffe erst nach und nach durch die Aktivität von Mikroorganismen aufgeschlossen. Die Wirkung hält mehrere Wochen an. Dünger mit Depot-Wirkung, als kleine Kügelchen in der Erde erkennbar, setzt seine Nährstoffe über einen langen Zeitraum von mehreren Monaten frei.

 

Sofort wirkende Dünger

(mineralische Dünger)

• schnelle Düngewirkung

• Nährsalze lösen sich in der wässrigen Bodenlösung

• Nährstoffe sind direkt pflanzenverfügbar

• keine Langzeitwirkung

Dünger mit sofortiger und Langzeitwirkung

(organisch-mineralische Dünger)

• schnelle und zeitverzögerte Düngewirkung

• müssen zum Teil erst durch Mikroorganismen aufgeschlossen werden

• Förderung des Bodenlebens

• Langzeitwirkung nur teilweise und in Abhängigkeit von Temperatur und Feuchtigkeit

Dünger mit Langzeitwirkung

(organische Dünger)

• Dünger müssen im Boden erst durch Mikroorganismen aufgeschlossen werden

• Förderung des Bodenlebens

• langsame, anhaltende Düngewirkung über mehrere Wochen

• Langzeitwirkung in Abhängigkeit von Temperatur und Feuchtigkeit

Dünger mit Langzeitwirkung

(mineralische Dünger ohne Umhüllung)

• Langzeitwirkung basiert auf der chemischen Bindungsform der Nährstoffe

• Dünger müssen im Boden erst durch Mikroorganismen aufgeschlossen werden

• langsame, anhaltende Düngewirkung über mehrere Wochen

• Langzeitwirkung in Abhängigkeit von Temperatur und Feuchtigkeit

Dünger mit Depotwirkung

(mineralische Dünger mit Umhüllung)

• von Kunstharzschicht ummantelte Dünger mit gesteuerter Nährstoffabgabe

• Depot-Langzeitwirkung basiert auf der zunehmenden Durchlässigkeit der Kunstharzschicht

• langsame, anhaltende Düngewirkung über mehrere Monate

• Depot-Langzeitwirkung in Abhängigkeit von Temperatur und Feuchtigkeit

 
Was unterscheidet torffreie von torfhaltigen Erden?

Die Herstellung torffreier Erden ist deutlich aufwendiger als die Herstellung von torfhaltigen Erden. Während torfhaltige Erden auch aus nur einem Rohstoff, nämlich zu 100 % aus Torf, bestehen können, handelt es sich bei torffreien Erden grundsätzlich immer um eine Mischung aus mehreren Rohstoffen. Je mehr Torf ersetzt wird, desto mehr verschiedene Komponenten muss man zusammenmischen – bei einer torffreien Erde z.B. bis zu fünf Komponenten.

Torf ist – ungeachtet der umweltpolitischen Diskussion um den Abbau von Torf – ein hervorragender Rohstoff für gärtnerische Erden, da er sehr definierte chemische und physikalische Eigenschaften besitzt und die für das Pflanzenwachstum wesentlichen Aspekte einer Erde – wie Nährstoffgehalt, pH-Wert und Struktur – mit Torf als Basis sehr genau und relativ einfach eingestellt werden können.

Bei torffreien Erden ist es um ein Vielfaches komplizierter, da die einzelnen Rohstoffkomponenten sehr unterschiedliche Eigenschaften haben und es technisch und fachlich sehr anspruchsvoll ist, aus den verschiedenen Rohstoffen eine für das Pflanzenwachstum geeignete Erde herzustellen. In der Anwendung ist es häufig so, dass man bei torffreien Erden stärker auf das Gießen und Düngen achten muss als bei torfhaltigen Erden.

Im Zuge der Suche nach alternativen Rohstoffen zu Torf wurden und werden sehr viele Materialien auf ihre Eignung hin getestet. Ob ein alternativer Rohstoff geeignet ist, hängt außer von der pflanzenbaulichen Tauglichkeit, der wichtigsten Voraussetzung, aber auch von Faktoren wie der mengenmäßigen Verfügbarkeit, den Transportkosten und nicht zuletzt vom Preis des Rohmaterials ab.

 

Was bedeutet „torfreduziert“?

Foto: frux Ob „Bio“ oder normal, eine gute Erde hat einen angenehmen Duft. Das bedeutet, dass die Blumenerde nicht mehr zu 100 % aus Torf besteht. Ein Teil des Torfs wurde bereits durch andere Rohstoffe ersetzt. Die Masse der heute angebotenen Erden ist ohnehin schon torfreduziert, teilweise zu 50 % und mehr.

Dabei werden die alternativen Rohstoffe vor allem auch verwendet, um der Blumenerde bestimmte Eigenschaften zu geben, beispielsweise eine erhöhte Wasserspeicherfähigkeit durch Ton oder eine bessere Struktur durch Holzfasern.

 
Was sind „Bio“-Erden?

Dafür gibt es im Endverkauf keine verbindliche Definition. Die Bezeichnung „BIO“ ist im Zusammenhang mit Blumenerden nicht geschützt. Man kann sie im Prinzip für alle möglichen Erdenmischungen verwenden. Je nach Hersteller oder Inverkehrbringer fallen die Mischungen anders aus. Dementsprechend unterschiedlich sind die „Bio“-Erden, die dem Endverbraucher angeboten werden.

Mittlerweile ist es häufig aber so, dass „Bio“-Erden z.B. schon torfreduziert oder torffrei und organisch gedüngt sind. Letztendlich geben aber nur die Informationen bzw. die Deklaration der Erde auf der Verpackung Aufschluss darüber, was genau in der Erde enthalten ist.


Wie lange ist Blumenerde haltbar und wie sollte ich diese lagern?

In der Regel kann man die Erde z.B. aus dem Vorjahr weiterverwenden. Man sollte dabei nur einiges beachten, denn durch die Lagerung kann es u.a. zu zwei wesentlichen Veränderungen kommen:

1. Die Erde trocknet sehr stark aus und nimmt das Wasser nur schlecht oder gar nicht auf: Will man die Erde zum Topfen verwenden, kann man sie z.B. mit einer frischen Erde 1:1 mischen. Dadurch erzeugt man in der Mischung eine gewisse Grundfeuchte, welche die Wasseraufnahme verbessert.

Will man die Erde im Außenbereich als Pflanzerde verwenden, so wird ohnehin meistens empfohlen, sie beim Pflanzen 1:1 mit dem Gartenboden zu vermischen. Auch dadurch nimmt sie die Bodenfeuchtigkeit an, und die Wasseraufnahme verbessert sich.

Wer nicht mischen möchte oder kann, kann durch die Zugabe von einigen Tropfen Spülmittel die Wasseraufnahme verbessern, da so die Wasserspannung herabgesetzt wird.

2. Der Düngerstatus in der Erde verändert sich

In Abhängigkeit von Temperatur und Feuchtigkeit kann es in einer Blumenerde zu einer Freisetzung und/oder Mineralisierung von Nährstoffen, die z.B. in organischen oder Langzeitdüngern gebunden sind, kommen. Da dieser Prozess in Abhängigkeit von Temperatur und Feuchtigkeit unterschiedlich stark ablaufen kann, ist es ohne chemische Analyse nicht möglich, den aktuellen Düngerstatus zu bestimmen.

Es spricht in der Regel aber nichts dagegen, solche gelagerten Erden zum Topfen von starkzehrenden und salzverträglichen Pflanzen oder als Pflanzerden im Garten zu verwenden. Bei Aussaaten sollte man lieber auf frische Erden zurückgreifen bzw. eine oben angesprochene Mischung herstellen.

 

Wie erkenne ich die Qualität einer guten Erde?

Grundsätzlich sollte eine hochwertige Erde gut durchlüftet und krümelig sein, nicht zu Staunässe neigen, aber dennoch genügend Wasser speichern, bei Trockenheit sofort wieder Wasser aufnehmen und mit der Zeit nicht zusammensacken. Die Nährstoffkombination sollte abgestimmt auf die jeweilige Pflanzenart bzw. Anwendung sein.

Billigerde hat häufig gar keine oder eine schlechte Struktur und ist zu schwach oder falsch gedüngt bzw. ist der pH-Wert nicht richtig eingestellt. Das hemmt das Wachstum, lässt Pflanzen verkümmern oder sogar absterben.

Foto: frux Eine hochwertige Erde sollte gut durchlüftet und krümelig sein.

Als Verbraucher habe ich aber in der Regel nicht die Möglichkeit, die Erde beim Kauf in Augenschein zu nehmen, da die Verpackungen geschlossen sind und nur sehr selten ein „Anschauungsmuster“ präsentiert wird. Zudem geben die Angaben der Deklaration auf der Rückseite der Verpackung zwar Aufschluss über die Zusammensetzung und den Nährstoffgehalt der Erde, sind aber, selbst für Profis, mitunter nur schwer einzuordnen bzw. zu bewerten.

Daher kommt es sehr darauf an, bei wem ich die Erde kaufe. Hier bietet der gärtnerische Fachhandel oft das beste Angebot im Hinblick auf die Qualität der Erden und auch in puncto Sortiment und fachlicher Beratung.

Ein weiterer Indikator für eine gute Qualität ist auch der Preis. Die Kosten für die hochwertigen Rohstoffe und Dünger sowie der höhere technische Aufwand bei der Herstellung einer Qualitätserde schlagen sich natürlich auch im Verkaufspreis nieder. Sehr billige Erden können das nicht leisten. Man kann dort zwar „günstig“ Erde kaufen, wenn das Ergebnis später im Wachstum der Pflanzen aber katastrophal ist, macht der Kauf einer Billigerde überhaupt keinen Sinn.

Weiterhin sollte man beim Kauf darauf achten, dass die Erde z.B. frischen Ton als Speicher für Wasser und Nährstoffe und am besten eine Kombination aus schnell wirkenden und Langzeitdüngern enthält.

Hat man die Erde dann in der Hand, kann man sie zusammenpressen. Ist die Erde elastisch und lockert sie beim Loslassen wieder von alleine auf, so zeigt das eine gute Strukturstabilität. Das ist später beim Gießen und für das Wurzelwachstum sehr wichtig.

Bei Spezialerden soll man darauf achten, dass sie anwendungstypische Merkmale zeigen. Bei Kübelpflanzenerde sind das z.B. mineralische Bestandteile, wie Lava und Blähton, die für eine langfristige Strukturstabilität und bessere Standfestigkeit im Kübel sorgen. Bei Pflanzerden ist es vorteilhaft, wenn in der Mischung Holzfasern enthalten sind. Das hilft später u.a. dabei, die Bodenstruktur zu verbessern.

 

Welche Stoffe sind in einer Blumenerde?

Man unterscheidet Rohstoffe und Zuschlagstoffe. Bei Rohstoffen handelt es sich um mehr oder weniger naturbelassenes Material, das z.B. durch Siebung, Auffaserung oder Kompostierung für die Herstellung von Erden vorbereitet wird. Rohstoffe wie Torf, Ton, Holzfasern, Kompost oder Rindenhumus machen den wesentlichen Charakter eine Erde aus. Dazu zählen Struktur, Wasserspeicherfähigkeit, Wasseraufnahme, Gewicht oder der Anteil an organischer Substanz.
 

Foto: frux Unterschiedliche Roh- und Zuschlagstoffe für Substrate.


Demgegenüber haben Zuschlagstoffe, die der Erdenmischung in eher kleinen Mengen zugegeben werden, keine primäre Funktion, sondern unterstützen die Eigenschaften der Rohstoffe. Typische Zuschlagstoffe sind z.B. Kalk, um den pH-Wert der Mischung einzustellen, diverse Dünger, um den Nährstoffgehalt der Mischung an die vorgesehene Anwendung der Erde anzupassen, oder auch mineralische Zuschlagstoffe wie Tongranulate oder Perlite.

Allerdings wird es mit zunehmendem Torfersatz und der dadurch bedingten größeren Anzahl an Komponenten in einer Erde, die aufeinander abgestimmt werden müssen, immer schwieriger, die Zuschlagstoffe von den Rohstoffen zu unterscheiden. Die mengenmäßigen Anteile nähern sich immer weiter an, und es fällt schwerer, die wesentlichen Eigenschaften einer Mischung einem bestimmten Rohstoff zuzuordnen.

Um eine Unterscheidung zu ermöglichen, könnte man auch die Komponenten, die anteilig in Prozent zugemischt werden, den Rohstoffen zuordnen – die anderen Komponenten, die gewichtsmäßig zugemischt werden, den Zuschlagstoffen.

 

Die gängigsten Inhaltsstoffe von Substraten

 

Ausgangsmaterial für Rindenhumus Fotos: frux Fertig kompostierter Rindenhumus


 

Naturton

naturbelassen, aus tieferen Erdschichten
Vorteile: Wasser- und Nährstoffspeicher, Wasser- und Nährstoffpuffer
Nachteile: hohes Gewicht, vergleichsweise teuer
Verwendungsbeispiele: u.a. Einheitserden, hochwertige Blumenerden, Balkonpflanzenerden

Weißtorf

schwach bis mäßig zersetzt
Vorteile: hohe Wasserspeicherkapazität, gute Luftkapazität, niedriger pH-Wert, kaum Nährstoffe enthalten
Nachteile: endlicher Rohstoff
Verwendungsbeispiele: u.a. Gartentorf, Blumenerden, Moorbeeterden

Schwarztorf

stärker zersetzt
Vorteile: dunkel, feine Struktur, hohe Wasserspeicherfähigkeit, niedriger pH-Wert, kaum Nährstoffe enthalten
Nachteile: endlicher Rohstoff, oft hohes Gewicht im Vergleich zu Weißtorf
Verwendungsbeispiele: u.a. Graberden, Grab-Pflanzerden

Substratkompost

hergestellt aus ausgesuchtem Grüngutmaterial
Vorteile: fördert die Bodenaktivität, verbessert die Struktur, liefert Nährstoffe
Nachteile: Verfügbarkeit benötigter Qualitäten begrenzt, hohes Gewicht, Nährstoffwerte können stark schwanken, erhöht pH-Wert, erhöht Salzgehalt
Verwendungsbeispiele: u.a. Bio-Erden, Pflanzerden

Holzfaser

nachhaltig hergestellt aus heimischen Nadelhölzern
Vorteile: nachwachsender Rohstoff, erhöht die Luftkapazität, optimiert Drainagefähigkeit, verbessert Wiederbenetzbarkeit, geringes Gewicht, strukturbildend
Nachteile: Verfügbarkeit begrenzt (energetisch genutzt), Stickstoffstabilität muss überprüft werden
Verwendungsbeispiele: u.a. torffreie Erden, Pflanzerden, Blumenerden

Rindenhumus

hergestellt durch die Kompostierung von heimischer Nadelholzrinde
Vorteile: humusreich, strukturstabil, verbessert Luft- und Wasserhaushalt, ohne Gerbstoffe
Nachteile: Verfügbarkeit begrenzt (energetisch genutzt), hoher Preis, erhöht pH-Wert, Stickstoffstabilität muss überprüft werden
Verwendungsbeispiele: u.a. Pflanzerden

Pinienrinde

stammt von besonderen Pinienbäumen aus Südeuropa
Vorteile: kaum Holz- und Bastanteile, dekorativ, verbessert die Luftzirkulation
Nachteile: geringe Wasserhaltekapazität, hoher Preis
Verwendungsbeispiele: u.a. als Mulchmaterial, Orchideenerden

Kokosfaser

stammt aus dem äußeren, faserigen Anteil der Kokosfrucht
Vorteil: strukturbildend, auflockernd, verbessert Wasserverteilung
Nachteile: Salzgehalt muss überprüft werden, weite Transportwege (z.B. aus Indien)
Verwendungsbeispiele: u.a. Orchideenerden

Cocopeat

stammt aus dem inneren, fleischigen Markanteil der Kokosfrucht
Vorteile: hohe Wasserspeicherkapazität, feine Struktur, gut mischbar
Nachteile: Salzgehalt muss überprüft werden, weite Transportwege (z.B. aus Indien)
Verwendungsbeispiele: u.a. torffreie Erden

Sand

natürlicher Sand, gewaschen
Vorteile: verbessert die Rieselfähigkeit, dauerhaft strukturstabil, optimiert Drainagefähigkeit
Nachteile: sehr hohes Gewicht, hoher Preis, sehr geringe Wasserspeicherfähigkeit
Verwendungsbeispiele: u.a. Rasenerden

Bims

natürliches Gestein, je nach Verwendung in verschiedenen Körnungen
Vorteile: dauerhaft strukturstabil, bodenlockernd, erhöht Standfestigkeit, optimiert Drainagefähigkeit
Nachteile: hohes Gewicht, geringe Wasserhaltekapazität
Verwendungsbeispiele: u.a. Kakteenerden, Kräutererden

Lava

natürliches Gestein, je nach Verwendung in verschiedenen Körnungen
Vorteile: dauerhaft strukturstabil, bodenlockernd, erhöht Standfestigkeit, optimiert Drainagefähigkeit
Nachteile: sehr hohes Gewicht, geringe Wasserhaltekapazität, eher scharfkantig
Verwendungsbeispiele: u.a. Kübelpflanzenerden

Blähton

hergestellt aus thermisch behandeltem, salzarmem Ton
Vorteile: dauerhaft strukturstabil, geringes Gewicht, optimiert Drainagefähigkeit
Nachteile: geringe Wasserhaltekapazität, hoher Preis
Verwendungsbeispiele: u.a. Kübelpflanzenerden, Dachgartensubstrate

 

Wann muss Blumenerde ausgetauscht werden bzw. wann muss umgetopft werden?

Dazu muss man sich vor Augen führen, dass die Erde in Töpfen oder Kübeln das Speichermedium ist, welches den Pflanzen Wasser und Nährstoffe bedarfsgerecht zur Verfügung stellt. Mit zunehmendem Pflanzenwachstum wachsen entsprechend auch die Wurzeln und nehmen immer mehr Platz im Topf bzw. Kübel ein. Gleichzeitig zersetzen sich die organischen Bestandteile der Blumenerde mit der Zeit immer mehr, sodass der Topf nach einer gewissen Zeit nur noch mit Wurzeln gefüllt ist und im Verhältnis immer weniger Erde für die Speicherung und Nährstoffversorgung zur Verfügung steht. Spätestens dann sollte umgetopft werden, besser noch, wenn die Wurzeln deutlich an den Topfrand stoßen bzw. Drehwuchs zeigen. Oft ist dieser Zeitpunkt nach ca. zwei Jahren erreicht.