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Rasenmähen nur ein Fitness-Baustein

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Bewegung an der frischen LuftFoto: Themenbild Bewegung an der frischen Luft: Für einen trainierten Rücken wird Rasenmähen nicht zum Problem Wenn im Frühjahr die ersten Gartenarbeiten, beispielsweise das erste Rasenmähen oder Vertikutieren, anstehen, beginnt für viele Gartenfreunde wieder die Zeit, wo es im Rücken, in den Beinen und Armen ziept und pitzt. Denn über die Wintermonate wurden die Muskel vernachlässigt. Das räscht sich jetzt. Doch grundsätzlich gilt: Gartenarbeit ist gesund, körperliche Anstrengung auch, doch am besten mit einem gut trainierten Körper.

"Beim Schieben brauchen wir viele unserer Muskeln: in den Beinen, im Rumpf, im Schultergürtel, in der Halswirbelsäule und im Rücken. So wird beispielsweise Rasenmähen zu einer echten Ganzkörperleistung“, sagt Chirotherapeut Dr. med. Martin Weiß aus Rosenheim.

Das sei anstrengend, aber das ist auch gut so. „Denn um gleich mal mit einem weitverbreiteten Missverständnis aufzuräumen: Der gesunde Rücken braucht keine ständige Schonung. Man sollte keine Scheu haben, den eigenen Rücken zu beanspruchen – zum Beispiel beim Heben und Tragen.“

Die bekannten „Rückenschulregeln“ (wie z.B. das In-die-Knie-Gehen beim Aufheben von Gegenständen und das Tragen dieser Gegenstände nah am Kör­per) würden sehr wohl bei ungewohnten oder schweren Lasten gelten. Umgekehrt gälte das aber nicht für wenig anstrengende Tätigkeiten, so der Au­tor des Buches „Muskelkraft ist die stärkste Medizin“.


Krafttraining hilft dem Rücken beim Bücken

„Es ist also völlig in Ordnung, wenn man sich mit krummem Rücken bückt und einen leichten Gegenstand aufhebt. Man sollte sich einfach intuitiv bewegen.“ Sollte das nicht schmerzfrei möglich sein, bedeute dies, dass der Rücken nicht genug gekräftigt sei.

Krafttraining hilft dem Rücken beim BückenFoto: Kieser Training AG Michael Ingenweyen Ob eine Last subjektiv zu schwer ist, sollte nicht darüber getestet werden, ob das Anheben weh tue. Denn dann sei es in der Regel schon zu spät. „Wichtig ist, die eigene Kraft mit Vernunft einzuschätzen.“ Für einen „typischen“ Menschen gelte, dass alle Lasten über 10 kg mit Schonhaltung gehoben werden sollten. „Das variiert aber individuell sehr stark – wenn man gut trainiert ist, kann man einfach größere Lasten aushalten.“

Sein Expertenrat: „Ein gesundheitsorientiertes Krafttraining macht nicht nur fit für die Gartensaison, sondern auch für alle Herausforderungen des Alltags.“ Und das ist bitter nötig. Gemäß der Evolution sollten wir den ganzen Tag auf den Beinen sein und unseren Körper beanspruchen. „Doch der typische moderne Mensch sitzt bei seiner Arbeit am Schreibtisch und belastet seine Muskeln nicht hinreichend.“

Damit die Kraft eines Muskels erhalten bleibe, müsse er jedoch täglich mit mindestens 30 % seiner Maximalkraft eingesetzt werden. Im Alltag gelänge dies höchstens einigen Handwerkern. „Selbst regelmäßige Gartenarbeit kann das in der Regel nicht leisten. So gibt der Großteil von uns seine Ganzkörpermuskulatur dem Verfall preis – oder trainiert dagegen an.“

mc