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Eisfreihalter sorgen für gutes Klima im Gartenteich

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EisfreihalterFoto: Heissner Immer häufiger werden Eisfreihalter wie hier von Heissner auch als dekorative Elemente genutzt. Die eigentliche Funktion des Gas­aus­­tausches wird selbstverständlich nicht beeinträchtigt, und die Motive lassen vor allem Kinderherzen höher schlagen. Sinken die Temperaturen unter 0 °C und bildet sich das erste Eis auf dem Teich, dann scheint auch das Leben im Wasser langsam zu er­starren. Doch der Schein trügt, denn die biologischen Prozesse in unserem Biotop laufen weiter, wenn auch in stark reduzierter Form.


Sauerstoffversorgung wichtig

Im Mittelpunkt nahezu aller Vorgän­ge steht dabei der im Wasser gelös­te Sauerstoff. Dieser wird beispiels­weise von Mikroorganismen verzehrt, die Pflanzenreste und Teichschlamm ab­bau­en. Auch größere Lebewesen wie Fische oder Molche sind auf das kostbare Element angewiesen. Solange der Nachschub an Sau­er­stoff gewährleistet ist, funktioniert das System tadellos. Wird der Teich jedoch von einer ge­schlos­se­nen Eisdecke überzogen, kann es zum Sauerstoffmangel kommen, der das biologische Gleich­ge­wicht gewaltig stört.

Oxydator von SöchtingFoto: Oase Der Oxydator von Söchting zeichnet sich durch eine gleichmäßige Sauer­stoffabgabe aus. Das kleine Gerät ist einfach zu handhaben und funktioniert ohne Stromanschluss. Der Einsatz ist sowohl im Winter als auch im Sommer zu empfehlen. Besonders problematisch ist in diesem Zusammenhang die Bildung von giftigen Faulgasen, wenn Abbauprozesse ohne Sauerstoff ablaufen. Die Lebewesen im Teich wer­den dann doppelt belastet.


Eisfreihalter sichern Gasaustausch

Um diesen Auswirkungen vorzubeu­gen, steht eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Auswahl. Fast alle davon zielen darauf ab, ein Stück der Wasseroberfläche freizuhalten und damit den Gas­aus­tausch zu sichern.

Eine einfache und zugleich recht günstige Methode ist der Ein­satz eines Eisfreihalters aus Styropor. Diese häufig im Handel angebote­nen Produkte wirken durch seitlich an­ge­brach­te Lüftungsschlitze und sind bei weniger starken Frost­pe­ri­o­den durchaus empfehlenswert.

Wird der Eisfreihalter mit einer kleinen, elektrisch betriebenen Luftpumpe kombiniert, erhöht sich die Wirkung um ein Viel­fa­ches. Die aus der Aquaristik bekannten Geräte bringen nicht nur aktiv Sauerstoff ins Wasser, son­dern verhindern durch das ständige Sprudeln ein komplettes Zufrieren.

Eisfreihalter aus StyroporFoto: Söchting Eisfreihalter aus Styropor verhindern, dass sich die Eisdecke lückenlos schließt. Durch die vorhan­denen Öffnungen kann Kohlendioxid entweichen und Sauerstoff ins Wasser gelangen. Noch komfortabler erscheinen da nur die so genannten Teichheizer. Ähnlich wie bei einem Tauchsieder wird das Wasser gezielt und in einem begrenzten Bereich erwärmt. Diese sehr sichere Methode hat allerdings auch ihren Preis, der sich vor allem in der nächsten Stromrechnung bemerkbar macht.

Ganz ohne zusätzliche Energie bringt der „Oxydator" den Sau­er­stoff ins Biotop. Hierbei handelt es sich um einen Ke­ra­mik­kör­per, der mit einer Wasserstoffsuperoxid-Lösung gefüllt und in den Teich einge­setzt wird. Über einen Zeitraum von drei bis vier Monaten wird die Lösung zu reinem Sauerstoff umgesetzt und an das Wasser abgegeben.

Weniger ratsam sind Eisfreihalter, die mit einer kleinen Pumpe wärmeres Wasser an die Oberfläche befördern. Gerade bei klei­ne­ren Teichen kommt es schnell zu einer Durchmischung des gesamten Wasserinhalts. Die Folge ist, dass sich das Biotop insgesamt stärker abkühlt und im Extremfall komplett zufriert.


Eisdecke nicht aufschlagen

Wurde der richtige Zeitpunkt zum Einsetzen des Eisfreihalters ver­passt und befinden sich Fische im Teich, dann ist das Aufschlagen der Eisdecke unter allen Umständen zu unterlassen. Die Ge­räusch­ent­wick­lung würde die Winterruhe stören und den Tieren Schaden zufügen. Besser ist hier der Ein­satz von hei­ßem Wasser, um ein entsprechendes Loch ins Eis zu schmelzen.

Leben keine Fische in dem kühlen Nass, kann in der Regel auf den Ein­satz von Eisfreihaltern ver­zich­tet werden. Der Grund dafür liegt an den vielen grünen Unterwasser­pflan­zen, die bei etwas Licht eine gerin­ge Menge Sauerstoff produzieren und so das Gleichgewicht aufrechterhalten.

Peter Berwanger

 

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