• Gartengenuss

Schmackhaftes aus Rosenblüten

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Rosen, Rosenduft, Rosenrezepte, Rosenblueten, Rosensirup, Rosengelee, Roseneistee, Aroma
  • Pistazien-Rosen-Cookies, Marmorierte Blaubeer-Rosen-Marshmallows, Rosenmus, Rosenbluetenblaetter

RosensirupFoto: anna.q/Adobe Stock
Haben Sie sich auch schon dabei ertappt, wie Sie in die Rosenblüte, die Ihnen gefällt, unversehens die Nase hineindrücken und nach dem Duft schnuppern? „Das riecht doch wie – Zitrone“. So wird es Ihnen ergehen, wenn Sie an der hellgelben Beetrose ‘Friesia’ schnuppern, denn dabei tritt unweigerlich das Bild der gleichfarbigen Zitrusfrucht vor Augen. Warum also nicht einfach mal den Duft auf der Zunge zergehen lassen?


Die Farbe sagt nichts über den Duft

Nun ist es aber längst nicht so, dass bereits die Blütenfarbe den Rückschluss auf eine Frucht oder ein Gewürzaroma zulässt. Welchen Duft eine Rose an den Tag legt, ob sie überhaupt duftet und, wenn ja, wie stark – das ist in ihrer Genetik verankert.
So z.B. bei der ebenfalls gelb blühenden Kletterrose ‘Golden Gate’: Sie riecht nicht nach Zitrone, sondern betört mit einem weichen Duft reifer Bananen. Rosen können also durchaus mit ihren verführerischen Düften einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Gar nicht so abwe-gig also, zu hinterfragen: „Wie schmeckt eigentlich Rosenduft?“ Die Antwort lautet ganz einfach: Probieren Sie es aus!


Auf die Sorte kommt es (mit) an

Eignet sich aber jede beliebige Sorte für eine Verwertung in der Küche? Nicht wirklich!
Zunächst gilt: Je stärker duftend, desto aromareicher das Endprodukt. Als eine der besten Küchensorten unter den „Lecker-Rosen“ gilt daher die Sorte ‘Rose de Resht’.
Sie gibt ihre üppigen Duft- und damit Geschmacksstoffe ebenso üppig wie zuverlässig an
Speisen und Getränke ab. Für Feinschmecker haben sich in jüngerer Zeit auch viele neuere Duftrosen-Sorten bewährt. Zu ihnen zählen etwa ‘Golden Gate’, ‘Herzogin Christiane’, ‘Laguna’, ‘Madame Anisette’ oder ‘Souvenir de Baden-Baden’.
Doch selbst wenn eine Rose noch so intensiv duftet, kann es passieren, dass unterschiedliche Rezeptzutaten ein immer gleich gewähltes Rosenaroma unterschiedlich ausgeprägt hervortreten lassen. Beispielsweise sorgt mehr Süße für ein größeres Geschmacksvolumen, mehr Säure lässt die Aromenbreite dagegen „schmaler“ ausfallen.


Der Standort beeinflusst das Aroma

Aber auch andere Faktoren beeinflussen den Duft. So entwickeln duftende Sorten den kräftigsten Rosenduft (sprich am meisten Duftöl) stets auf lehmig-sandigem bis sandig-lehmigem Boden, bei bester Ernährung und in voller Sonne. Dagegen wird jede Rosensorte mit noch so großem Duftpo-tenzial an einem ungeeigneten Standort stets nur einen unvollkommenen Rosenduft entwickeln.
Dabei ist es eigentlich egal, ob die Rose im Topf oder im Beet wächst. Denn grundsätzlich gilt: Auch im Kübel kann eine optimal versorgte Rose gut wachsen und einen ausgeprägten Duft ausbilden. Wird die Rose ins Beet gepflanzt, gelingt die Rosenpflege aber leichter. Hinzu kommen die für Rosenrezepte benötigten Erntemengen. Denn die Erntemenge an Rosenblütenblättern einer Kübelrose reicht meist nur zum Naschen. Für haushaltsübliche größere Erntemengen pflanzen Sie Duftrosen am besten sortengruppenweise ins Beet.


Blüten pflücken und einfach loslegen RosenbluetenblaetterFoto: Nik_Merkulov/adobe Stock

Doch was lässt sich nun aus den duftenden Blüten zaubern? Eine der ein-fachsten Übungen ist eine alkoholfreie Rosenbowle. Nehmen Sie dafür 70 g sanft durchwalkte Rosenblütenblätter und marinieren Sie diese in einem dicht verschlossenen Gefäß bei Zimmertemperatur 24 Stunden lang im Saft zweier Zitronen. Während dieser Zeit ab und zu durchschütteln, damit die Blätter vom Sud überzogen bleiben und sich kein Welkegeschmack einstellt. Anschließend die Blütenblätter abseihen und dabei leicht pressen.
Den Ansatz mit ca. 250 g Zucker süßen und unter Rühren mit 2 l gekühltem Mineralwasser
oder Limonade auffüllen.
Weitere beliebte Klassiker der gepflegten Rosenküche sind Rosengelee und Rosensirup, die ihrerseits oft als Basisstoffe für Rosenrezepte verwendet werden, um sie zu veredeln – z.B. für Torten und Gebäck. So beweist sich, es muss nicht immer Obst sein, um den Gaumen über den Sommer hinaus mit süßen Gartengenüssen zu verwöhnen.

Engelbert Kötter

 

Rosenmus RosenmusFoto: ulyanakhorunzha/Adobe Stock


Zutaten

150 g Rosenblütenblätter
300 g Zucker
35 g Zitronensaft
150 ml Weiß- oder Rotwein, je nach Blütenfarbe
6 g Apfelpektin
6 g Fruchtsäure


Zubereitung:

1. Zunächst die Blüten wie beim Gelee reinigen. Anschließend die Blütenblätter, 
225 g Zucker und den Zitronensaft fein pürieren.
2. Wein aufkochen, Rosenpüree zugeben und erneut aufkochen.
3. Restlichen Zucker mit Pektin mischen und hinzugeben.
Weiter wie beim Rosengelee verfahren.

 

Rosensirup RosensirupFoto: greenpapillon/Adobe Stock


Zutaten:

150 g Rosenblütenblätter
½ unbehandelte Zitrone
¼ Vanilleschote
250 ml Wasser
250 g Zucker
5 g Zitronensäure


Zubereitung:

1. Blüten wie beschrieben reinigen.
2. Zitrone waschen und in ca. 5 mm dünne Scheiben schneiden.
3. Vanilleschote aufschneiden, das Mark herauskratzen und beides mit Rosenblütenblättern, Wasser, Zucker und Zitronenscheiben aufkochen.
4. Fruchtsäure zugeben und in Gläser füllen.
5. 2–5 Tage am Fenster ziehen lassen. Danach den Sirup erneut aufkochen, durch ein feines Sieb passieren und in Flaschen füllen.

 

Marmorierte Blaubeer-Rosen-Marshmallows  Blaubeer-Rosen-MarshmallowsFoto: M. Neubauer


Zutaten für 1 kg:

10 Blatt Gelatine
100 g Heidelbeeren, frisch oder tiefgekühlt
30 ml Zitronensaft
460 g Zucker
2 Eiweiß
1 Prise Salz
80 g Traubenzucker
150 ml Rosensirup
200 g Speisestärke
200 g Puderzucker


Zubereitung:

1. In einem Gefäß 6 Blatt, in einem anderen 4 Blatt Gelatine einweichen.
2. Heidelbeeren mit 15 ml Zitronensaft und 60 g Zucker pürieren. Die 4 Blatt Gelatine zugeben und erwärmen, bis sie sich aufgelöst haben.
3. Eiweiß mit 60 g Zucker und dem Salz schaumig schlagen.
4. Restlichen Zucker, Traubenzucker, restlichen Zitronensaft und Rosensirup aufkochen.
Die 6 Blatt Gelatine hinzugeben. Den heißen Zuckersirup langsam in einem dünnen Strahl in den Eischnee laufen lassen. Den Eischnee dann 8–10 Min. auf schneller Stufe weiterschlagen.
5. Backblech mit Frischhaltefolie auslegen und die Masse darauf verteilen.
6. Die etwas abgekühlten Heidelbeeren auf der Masse verteilen und mit einem Löffel unterstrudeln.
7. Stärke und Puderzucker mischen, die Oberfläche damit bestäuben und die Masse über Nacht fest werden lassen.
8. Marshmallowplatte stürzen und Rückseite mit dem Puderzucker-Stärke-Gemisch bestäuben. Platte in Quadrate von 3 x 3 cm schneiden.

 

Pistazien-Rosen-Cookies Pistazien-Rosen-CookiesFoto: M. Neubauer


Zutaten für ca. 24 Stück:

6 EL getrocknete Rosenblütenblätter
120 g Rohrzucker
110 ml Speiseöl
70 ml Milch
5 g Vanillezucker
3 g Salz
120 g Pistazien, gehackt und geröstet
200 g Weizenmehl
35 g Weichweizengrieß
½ TL Backpulver
½ TL Natron


Zubereitung:

1. Backofen auf 170 °C vorheizen.
2. Rosenblütenblätter mit dem Zucker in einem Mörser zerstoßen.
3. Den Rosenblütenzucker mit Öl, Milch, Vanillezucker und Salz verrühren.
4. Hälfte der Pistazien, Mehl, Grieß, Backpulver und Natron ebenfalls mischen und zur Flüssigkeit geben.
5. Teig gut verkneten und mit einem Teelöffel etwa 24 gleich große Häufchen
auf Backblechen verteilen und mit der Hand etwas platt drücken.
6. Übrige Pistazien auf die Cookies streuen und leicht andrücken.
7. Im Ofen ca. 15–20 Min. goldgelb backen.

 

Rosengelee Rosengelee ZubereitungFoto: M. Neubauer


Zutaten:

150 g Rosenblütenblätter
750 ml Wasser
5 g Zitronensäure
1 kg Zucker
20 g Apfelpektin


Zubereitung:

1. Die Blütenköpfe kurz mit kaltem Wasser säubern und ausschütteln. Anschließend Blütenblätter abziehen, den weißen Blattansatz entfernen und in ein Einmachglas geben.
2. Wasser aufkochen, 2,5 g Fruchtsäure zugeben und über die Blüten gießen.
Glas verschließen und zwei Tage ziehen lassen.
3. Glasinhalt durch ein Sieb passieren und mit
900 g Zucker aufkochen.
4. 100 g Zucker mit dem Pektin mischen und zum Rosensud geben.
5. 2 Min. unter ständigem Rühren aufkochen.
6. Topf vom Herd nehmen, restliche Fruchtsäure unterrühren und heiß in Gläser abfüllen.
7. Die Gläser nach 5 Min. auf den Kopf stellen.

 

Roseneistee RoseneisteeFoto: M. Neubauer


Zutaten:

5 frische Rosenblüten oder 5 EL getrocknete Blütenblätter
10 g grünen Tee
1 l Wasser
100 g Himbeeren
100 g Erdbeeren
50 ml Grenadine


Zubereitung:

1. Blüten wie bereits beschrieben säubern, anschließend in eine Teekanne geben.
2. Grünen Tee in einen Teebeutel o.Ä. füllen, in die Kanne hängen und beides mit heißem Wasser übergießen. Nach 2,5 Min. den grünen Tee herausnehmen und die Rosenblüten ziehen lassen, bis der Tee kalt ist.
3. Beeren waschen, klein schneiden und mit dem Grenadine-Sirup zum Tee geben.

 

Rezepte aus dem Buch „Rosen-Rezepte der neuen Sinnlichkeit“.
Kordes, Wilhelm-Alexander; Löwer, Florian. Hrsg. v. Engelbert Kötter. 144 Seiten.
Preis: 19,95 Euro. av Buch, Wien. ISBN: 978-3-8404-7046-2