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Physalis aus dem Garten

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AndenbeerenFoto: 5second/Adobe Stock Andenbeeren

Andenbeeren (Physalis peruviana, Bild o.), auch Kapstachelbeeren genannt, kennen viele von Ihnen aus dem Supermarkt. Dort werden die kirschgroßen, glänzend orangefarbenen Früchte in den lampionartigen Hüllen fast ganzjährig verkauft. Meist kommen sie aus Mittel- oder Südamerika – und haben einen weiten Weg hinter sich, bevor sie auf unseren Obsttellern landen.

AnanaskirscheFoto: mauritius images/imageBROKER Ananaskirschen Seit einigen Jahren wird im Sommer auch zunehmend die kleine Schwester der Andenbeere, die Ananaskirsche (Physalis pruinosa, Bild r.), angeboten. Ihre ebenfalls runden Früchte sind deutlich kleiner und orangegelb gefärbt. Beide Arten werden auch im Deutschen oft als Physalis bezeichnet.

Sie können die exotischen Lampionfrüchte auch im eigenen Garten anbauen – im warmen, sonnigen Beet, als Kübelpflanze oder im Kleingewächshaus. Beide Arten brauchen für eine gute Ernte etwa dieselben Bedingungen wie Tomaten.

Der feine Unterschied

Obwohl sie sich in den Früchten recht ähnlich sind, haben Andenbeere und Ananaskirsche einen unter­schiedlichen Wuchs und Erntezeitraum. Die Anden­beere wächst sehr kräftig und erreicht eine Höhe von bis zu 2 m. Geben Sie ihr einen stabilen Stab als Stütze oder befestigen Sie die Triebe an einem Spa­lier. Die Früchte der Andenbeere reifen meist erst ab August, und die Erntezeit erstreckt sich dann bis zum Frost. Allerdings reifen die Beeren im Herbst oft nicht mehr richtig aus – hier ist ein Kleingewächshaus vorteilhaft.

Mit der Ananaskirsche haben Sie es etwas einfacher. Sie wächst buschig bis leicht überhängend und erreicht nur eine Höhe von 40–60 cm. In der Regel benötigt die Pflanze keine Stütze. Der große Vorteil der Ananaskirsche ist, dass ihre Früchte bereits ab Ende Juni reif sind. Die Ernte erstreckt sich dann bis zum Herbst. Praktisch ist auch, dass die Früchte von selbst ab­fallen, sobald sie reif sind.

Erntezeit für die AnanaskirscheFoto: Marina Lohrbach/Adobe Stock Erntezeit für die Ananaskirsche ist, sobald die Schutzhüllen pergamentartig werden und mitsamt den Beeren abfallen.

Selbst anziehen oder kaufen

Wenn Sie Ananaskirschen und Andenbeeren selbst aus Samen anziehen wollen, beginnen Sie damit am besten bereits Ende Februar/Anfang März. Die Kultur auf der Fensterbank erfolgt genauso wie bei Tomaten, also möglichst hell und warm. Physalis sind sehr frostempfindlich und können erst nach den Eisheiligen dauerhaft nach draußen.

Wollen Sie schon in diesem Jahr exotische Früchte ernten, können Sie aber auch einfach kräftige Jungpflanzen im Fachhandel kaufen. Bewährte Sorten sind z.B. bei den Andenbeeren ‘Goldvital’ oder ‘Schönbrunner Gold’ und bei den Ananaskirschen ‘Preciosa’, ‘Goldmurmel’ oder ‘Molly’ (‘Tante Molly’). Nehmen Sie für die Topfkultur am besten große Töpfe: für die Ananaskirsche ein Volumen von mind. 10 l, für die Andenbeere 25 l. Verwenden Sie ein nährstoffreiches Substrat und düngen Sie die Pflanzen im Laufe des Sommers regelmäßig nach.

Pflegen und ernten

Mit ihren großen Blättern und dem kräftigen Wuchs brauchen Physalis eine ganze Menge Wasser. Vor allem bei der Kübelkultur müssen sie an heißen, windigen Tagen meist täglich gießen. Ein Ausgeizen ist weder bei der Ananaskirsche noch bei der Andenbeere notwendig. Sollte das Wachstum der Andenbeere zu kräftig sein, können Sie störende Triebe leicht einkürzen.

Wenn Sie genügend Platz haben, pflanzen Sie am besten beide Arten. So können Sie schon ab Juni ernten und die ganze Bandbreite der exotischen Aromen genießen. Die Andenbeere ist reif, wenn die Lampions eintrocknen und sich leicht an den Spitzen öffnen. Die Frucht ist dann leuchtend orange – ohne Grünstich – und verströmt einen feinen Duft.

Andenbeere und Ananaskirsche haben beide ein feines, fruchtiges Aroma. Falls Sie die Früchte nicht sofort wegnaschen, können Sie sie für ein bis zwei Wochen im Kühlschrank lagern.

Gabriele Rautgundis Richter
Verlag W. Wächter

 

PhysalisFoto: photocall/Adobe StockNicht verwechseln

Ebenfalls zur Gattung Physalis gehört die Tomatillo (Physalis ixocarpa). Sie bildet größere Früchte von etwa 5 cm Durchmesser, die ihre Lampionhüllen im Laufe des Wachstums „sprengen“. Tomatillos haben roh wenig Aroma und werden meist zu Chutneys oder Soßen verarbeitet. Leicht giftig und daher nicht essbar sind hingegen die Früchte der Lampionblume (Physalis alkekengi var. franchetii, Foto). Die frostharte Staude mit leuchtend orange­farbenen Lampions wird als Zierpflanze genutzt.