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Mangold anbauen

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MangoldFoto: russell102/Adobe Stock

Bauen Sie schon Mangold (Beta vulgaris subsp. cicla) in Ihrem Garten an? Es lohnt sich, denn er schmeckt kräftig mit leicht erdiger Note und lässt sich leicht kultivieren. Dabei sollten Sie den Unterschied zwischen Stielmangold (Krautstiel) und Schnittmangold kennen: Schnittmangold wird meist wie Spinat zubereitet und bildet nur schmale Stiele mit glattem Laub. Stielmangold dagegen besitzt bis zu 6 cm breite mittelrippen und großes, gewelltes Blattwerk. Sie können sowohl die kräftigen Blattrippen als auch die grünen Blattteile verwenden – z.B. als Gemüsebeilage dünsten oder mit Käse, Speck und Rahm gratinieren.

Bunte Sortenvielfalt

Achten Sie beim Kauf des Saatguts auf schossfeste Sorten. Als Stielmangold eignet sich z.B. die Sorte ‘Glatter Silber’ mit breiten weißen Rippen oder die kompakte Sorte ‘Jessica’. ‘Grüner Schnitt’ oder der rotstielige ‘Charlie’ werden für die Verwendung als Schnittmangold empfohlen. Leuchtend bunte mangoldsorten mit roter, orangefarbener oder gelber mittelrippe (z.B. in den Mischungen „Bright Lights“ oder „Rainbow“) besitzen einen hohen Zierwert. Diese Sorten zählen ebenfalls zum Stielmangold. Leider verwandelt sich die leuchtende Farbe beim Kochen in ein schlichtes Grau.

Schnittmangold für Eilige 

Mangold schätzt tiefgründig vorbereiteten und humosen Boden. Bei Direktsaat ins Gemüsebeet benötigen Sie 2–3 g/m² Saatgut. mangold ist ein Dunkelkeimer, legen Sie die Samen deshalb 1–2 cm tief in die Erde und vereinzeln Sie die Sämlinge bei zu dichtem Auflaufen. Da Schnittmangold wenig kälteempfindlich ist, können Sie bereits ab mitte April ins Freie aussäen.

Wenn Sie Jungpflanzen vorziehen möchten, legen Sie den Aussaattermin, ähnlich wie bei Schnittsalat, zwei bis drei Wochen vor den Pflanztermin. Verwenden Sie am besten Multitopfplat-
ten und geben Sie fünf bis sechs Samen in jedes Töpfchen. Später pflanzen Sie die Setzlin-
ge im Abstand von 10 x 20 cm aus.

Je nach Jahreszeit beginnt die Ernte bei Schnitt­mangold sechs bis zehn Wochen nach der Aussaat. Schneiden Sie bei der Ernte nicht zu tief, können Sie mehr­fach ernten.

SchnittmangoldFoto: Jaksch (l.); Barbara Pheby/Adobe Stock Schnittmangold (hier: ‘Charlie’) hat dünne Blattstiele, Stielmangold (r.) dagegen sehr kräftige.

Stielmangold für Geduldige 

Stielmangold bildet eine mächtige, aufrechte Blattrosette, die eine Höhe von 60 cm erreichen kann. Die Anbauzeit bis zum Erntebeginn verlängert sich im Vergleich zu Schnittmangold um vier bis fünf Wochen. Die Pflanzen sollten einzeln im Abstand von 30 x 50 cm im Beet stehen.

Am besten ziehen Sie vorher Jungpflanzen an. Nach der breitwürfigen Aussaat in Saatschalen pikieren Sie die Sämlinge einzeln in etwa 4 cm große Töpfe – sie sind nach drei bis vier Wochen pflanzfertig. Da die Setzlinge frostgefährdet sind, sollten Sie sie frühestens Ende April ins Freie pflanzen und in den ersten Wochen mit Vlies abdecken.

Der mächtige Wuchs von Stielmangold verlangt eine ausreichende Nährstoffversorgung (Mittelzehrer). Streuen Sie je Pflanze 35 g Hornmehl bei der Pflanzung mit aus und die gleiche menge als Kopfdüngung nach vier bis fünf Wochen. Aber Vorsicht, höhere Düngermengen können einen unerwünscht hohen Nitratgehalt im Blattstiel zur Folge haben.
Halten Sie die Anbaufläche frei von schnell wachsenden Beikräutern und sorgen Sie für ausreichende Feuchtigkeit. Je Erntegang sollten Sie nur zwei bis drei große Blätter pro Pflanze pflücken. Da Mangold relativ frosthart ist, können Sie nach milden Wintern oft sogar noch im Frühling ernten. Allerdings erscheinen dann im zweiten Standjahr schnell Blütenstände und machen der Erntezeit ein Ende.

Thomas Jaksch
Dipl.-Ing. Gartenbau (FH)
Ehemaliger Betriebsleiter Gemüsebau, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf