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Kulinarische Themenbeete

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Kulinarische ThemenbeeteFoto: dima_pics/Adobe Stock

Galt der klassische Nutzgarten mit seinen bewährten, geradlinig verlaufenden Reihen bis vor einigen Jahren noch als alternativlos, setzen sich in letzter Zeit immer neue und kreative Gestaltungsideen durch, vom Anbau in Kübeln und Kisten über das Gärtnern im Quadrat bis hin zu kulinarischen Themenbeeten. Vor allem Letztere erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, weil sich in einem Themenbeet das Lieblingsgericht quasi direkt in einem Beet anbauen lässt.

Erlaubt ist, was gefällt

Vielleicht kurz vorweg: Wenn Sie den maximalen Ertrag in Ihrem Gemüsegarten erzielen möchten, sind Themenbeete nicht zu empfehlen. Vielmehr stehen hier die pure Lust am Gärtnern und der Spaß an etwas Neuem im Vordergrund. Denn die Auswahl der Kulturen für ein bestimmtes Themenbeet ergibt sich ausschließlich aus der späteren Verwendung in der Küche.

Tomate/BasilikumFoto: Racle Fotodesign/Adobe Stock

Um mehrere Themenbeete anzulegen, unterteilen Sie das Gemüsebeet zunächst in kleinere Einzelbeete. Jedes dieser Einzelbeete bepflanzen Sie dann mit dem Gemüse und den Kräutern, die später in der Küche für ein ganz bestimmtes Gericht bzw. für eine bestimmte Richtung genutzt werden. Der Vorteil ist hierbei, dass so alle Pflanzen, die später für ein Gericht benötigt werden, an einem Fleck wachsen. Sie müssen sich in Ihrem Garten das Gemüse also nicht zusammensuchen und können quasi direkt sehen, wann ein Gericht „fertig“ für die Zubereitung ist.

Die Idee, die Beete thematisch zu bestücken, ist auch für die Umsetzung in einem Hochbeet interessant. Aufgrund der meist kürzeren Kulturdauer können Sie Ihre Lieblingsgerichte hier sogar häufiger genießen, vorausgesetzt, Sie pflanzen oder säen rechtzeitig nach.

Grundsätzlich können Sie für jede Verwendung entsprechende Themenbeete anlegen. Achten Sie dabei jedoch auf die entsprechenden Saat- bzw. Pflanzzeiten sowie notwendige Pflanzabstände, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können. Reichern Sie zudem den Beetabschnitt für starkzehrende Pflanzen mit ausreichend Kompost an oder geben Sie vor der Pflanzung Kompost, alternativ einen Langzeitdünger, direkt in das Pflanzloch. Ebenso empfiehlt es sich, auf gute und schlechte Nachbarn der jeweiligen Kulturen zu achten. Denn vor allem auf kleineren thematisch angelegten Flächen kann durch die gezielte Anordnung der einzelnen Kulturen ein positiver Effekt erzielt werden.

Damit Sie möglichst lange Freude an Ihren Themenbeeten haben, lassen Sie die Themen von Jahr zu Jahr auf den verschiedenen Flächen rotieren. So nutzen Sie nicht nur das Nährstoffangebot besser aus, Sie beugen auch der Ausbreitung von Krankheiten vor – auch wenn beim Gärtnern nach kulinarischen Themen eigentlich nicht auf Fruchtfolgen geachtet wird.

Probieren Sie es doch einfach einmal aus und legen Sie ein Beet ganz nach Ihrem persönlichen Geschmack an.

Italia-Beet

Italienische GerichteFoto: Oksana/Adobe Stock

Italienische bzw. me­diterrane Gerichte benötigen meist nur wenige Zutaten und las­sen sich schnell und unkompliziert zubereiten. Zu den typischen Gemüsen der italienischen Küche gehören Zucchini, Tomaten, Paprika und Auberginen. Hinzu kom­men Kräuter wie Oregano, Basilikum, Thymian, Rosmarin, Salbei und Rucola, um den Gerichten den typisch mediterranen Geschmack zu verleihen.

Achten Sie darauf, hö­her werdende Pflan­zen wie Tomaten in den Hintergrund zu setzen, damit sie das Beet nicht beschatten. Wählen Sie resistente Sorten aus, diese liefern im Freiland den zuverlässigsten Ertrag. Paprika, Aubergine, Salbei und Rosmarin pflanzen Sie in die Mitte des Italia-Beetes, Kräuter wie Rucola, Oregano, Basilikum und Thymian in den Vordergrund. Zucchini wachsen am besten auf der Beet-Rückseite, um die Nachbar­pflanzen nicht zu beeinträchtigen.

Thai-BeetFoto: Mara Zemgaliete/Adobe StockThai-Beet

Die thailändische Küche ist scharf und würzig. Zuckerschoten, Pak-Choi, Paprika und Lauchzwiebeln gehören zu den typischen Gemüsen, Koriander, Chilis, Basilikum, Ingwer, Zitronengras und Papeda geben den Geschmack.

Alle Pflanzen lieben die Wärme, somit ist die Bepflanzung erst nach den Eisheiligen möglich. Wenn Sie die Pflanzen vorziehen, können Sie früher ernten. Für die Pflanzung des Ingwers können Sie einfach ein Stück aus dem Supermarkt verwenden. Er und die Papeda machen sich übrigens auch sehr gut als Kübelpflanze.

Warme-Suppe-Beet

Wurzelpetersilie, Pastinaken, Knollensellerie, Karotten, Porree, Blumenkohl oder Buschbohnen, in diesem Beet findet sich alles wieder, was später zusammen in einen deftigen Eintopf gehört.

Warme SuppenFoto: Nitr/ Adobe Stock

Mexiko-Beet

Zuckermais, Bohnen, Kürbis, To­maten, Zwiebeln, Kno­blauch, Chilis und Koriander gehören zur mexikanischen Küche einfach dazu. Die meisten Pflan­zen sind Wärme liebend und werden wie die Pflanzen der Thaiküche erst ab Mitte Mai gepflanzt. Bohnen, Zuckermais, Koriander und Kürbis werden direkt ins Beet gesät, Knoblauch und Zwiebeln gesteckt.

Salat-nach-Gärtnerart-Beet

Salatkräuter wie Petersilie, Schnitt­lauch, Sauerampfer und Zitronenmelisse können Sie bereits ab April ins Beet setzen. Basilikum kommt nach den Eisheiligen zusammen mit den Tomatenpflanzen hinzu. Auf dem Beetabschnitt der Salate wechseln sich über das Jahr verschiedene Gruppen ab, zunächst käl­teun­em­pfindliche Eis- und Bataviasalate, danach folgen Pflück- und Kopfsalat.

Salat Gärtnerart-BeetFoto: DuAjan Zidar/Adobe Stock

Mixed-Pickles-Beet

Möhren, Paprika, Zucchini, Blumenkohl, Gurken und Zwiebeln lassen sich hervorragend sauer einlegen. So lässt sich eine leckere Beilage zum Grillfleisch herstellen oder das Gemüse in den Winter retten. Knoblauch, Koriander, Dill und Chili geben dem eingelegten Gemüse zusätzlichen Geschmack.

Miriam Soboll
Fachberaterin des Landesverbandes
Niedersächsischer Gartenfreunde