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Digital Gardening: Apps fürs Gärtnern

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Gärtnern mit Apps für Ihr Smartphone

Gärtnern mit Apps für Ihr SmartphoneFoto: Verlag W. Wächter/Keller Vor allem beim Pflanzenkauf können viele Apps hilfreiche Begleiter sein.
Ihr Siegeszug ist ungebrochen: Allein 2014 waren voraussichtlich über 80 % aller in Deutschland verkauften Handys Smartphones. Immer mehr Menschen können also mit ihrem mobilen Telefon ins Internet oder auch sogenannte Apps, also kleine Software-Programme, auf ihrem Handy installieren.

Doch was bringt das Smartphone dem passionierten Kleingärtner – gibt es Apps, die das Gärtnern wirklich leichter machen? Natürlich gibt es erst mal zahlreiche Wetter-Apps, mit denen Sie jederzeit die Wettervorhersage und den Regenradar für Ihren Standort abrufen können – hilfreich vor allem, wenn Sie sich im Sommer fragen, ob Sie noch gießen müssen, bevor Sie nach Hause fahren.

Darüber hinaus gibt aber immer mehr reine Garten-Apps – von der Pflanzenbestimmung bis zum Identifizieren von Schädlingen, ein Trend der auch als „Digital Gardening“ bekannt ist.

Einige der Apps können durchaus hilfreich sein, einige sind voll­kom­men nutzlos. Wir haben für Sie viele Garten-Apps getestet und möchten Ihnen die besten davon vorstellen. Bedingung dabei ist, dass die Apps deutschsprachig sind sowie mindestens für iOS (Betriebssystem von Apple) und für Android (Betriebssystem von Google) erhältlich sind.

Erst einmal Ernüchterung

Wer im Internet nach Apps für den Garten sucht, bekommt zuerst viel Fragwürdiges vorgeschlagen: Zahlreiche „Gartenkalender“ wer­den angeboten, deren Nutzen eher gering ist. Dazu kommen Apps wie „Mein Garten“ oder „Garten-Manager“, die viel versprechen, aber wenig halten. Wozu sollte man auch einen „Gießalarm“ ein­stel­len, der in regelmäßigen Abständen daran erinnert, den Ficus zu gießen? Das ist wohl das Gegenteil vom richtigen Gärtnern. Auch wenn die meisten dieser Apps kostenlos sind – sparen Sie sich die Mühe, diese zu installieren!

Hilfe bei der Pflanzenwahl

Wer weiter sucht, der findet aber ein paar Apps, die hilfreich sind. Vor allem bei der Auswahl von Pflanzen können Sie mit ihnen den Namen der gesuchten Art herausfinden. Denn die meisten Apps haben Suchfunktionen, mit denen Sie verschiedene Kategorien miteinander kombinieren können, z.B. „Blütenfarbe“, „Wuchshöhe“ oder „Standort“. Wenn Sie also eine 1 m hohe Pflanze mit roten Blüten sehen, dann zeigt Ihnen die App, welche das eventuell sein könnte. Für einen Biologen wären die Bestimmungsschlüssel sicher­lich nicht detailliert genug, für den Hobbygärtner, der seinen Garten schöner machen will, ist das ausreichend.

So z.B. der „Stauden-Ratgeber“: Diese kostenlose App umfasst knapp 1500 Sorten von Stauden mit Bildern und Beschreibungen. Sie können hier nach Kriterien, wie Namen, Blüten- und Blattfarbe, Standort oder Wuchshöhe suchen. Die Bilder der Stauden lassen allerdings zu wünschen übrig.

Forest – Bäume und Sträucher Mit der App „iForest“ lassen sich Bäume und Sträucher bestimmen. Die vielleicht beste App zur Bestimmung von Bäumen und Sträuchern ist „iForest – Bäume und Sträucher“. Mit dieser App können Sie Pflanzen bestimmen oder für den Garten aussuchen – mit über 20 kombinierbaren Suchkriterien. Diese App macht mit ihren 1700 Bildern zu 113 Arten auch beim Waldspaziergang Spaß. Der Nachteil: Der Preis von 12,90 bzw. 14,99 Euro ist sehr hoch – wer diese Aus­gabe aber nicht scheut, wird an iForest seine Freude haben.

Die kostenlose Alternative zu iForest heißt „Andy Green“: Die App umfasst 3500 Arten und hat eben­falls eine umfangreiche Suchfunktion, allerdings verhindern die teils schlech­ten Bilder oft eine sichere Bestimmung. Außerdem müssen Sie sich für die Nutzung des vollen Umfangs mit Ihrer E-Mail-Adresse registrieren. Trotzdem: Mit Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis ist Andy Green eine empfehlenswerte App.

Die App „Wilde Beeren und Kräuter“ (kostenlos mit 15 Arten, 186 Arten für 7,99 Euro bzw.  8,99 Euro) bietet ebenfalls Sortenbeschreibungen und eine Suchfunktion an, mit der Sie vor allem herausfinden können, ob Sie eine Pflanze bzw. deren Frucht essen können. Ganz inte­res­sant, allerdings nicht ohne Risiko, falls man nicht richtig bestimmt hat!

Die App „1000 Kräuter“ (3,59 bzw. 4,99 Euro) stellt tatsächlich über 1000 Kräuter mit Beschreibung und Bild vor. Es fehlen aller­dings eine Suchfunktion und gärtnerische Fachinformationen. Der Schwerpunkt liegt hier auf der therapeutischen Verwendung von Kräutern und Heilpflanzen.

Die App „Garten: Gemüsepflanzen“ (0,99 bzw. 1,79 Euro für die Vollversionen) stellt 25 Gemüsearten mit den entsprechenden Fachinformationen vor (z.B. Aussaattermin, Stickstoffbedarf oder Keimdauer). Die Beschreibungen sind aber so spärlich, dass hier ein Blick ins Fachbuch oder ins Internet genauso viel Sinn macht.


Pflanzenkrankheiten erkennen

Wenn Sie wissen wollen, welche Schädlinge oder welche Krankheit Ihre Pflanze befallen haben, kann Ihnen auch hier Ihr Smartphone helfen. Einige Anbieter von Pflanzenschutzmitteln bieten Apps an, bei denen Sie vor allem mithilfe von Bildern Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall identifizieren können. Zur Lösung des Pro­blems wird dann natürlich ein eigenes Produkt vorgeschlagen, da­für sind die Apps aber kostenlos.

Bayer Gar­ten­doktor Der „Bayer Gartendoktor“ hilft beim Erkennen von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten. So bietet der „Bayer Gar­ten­doktor“ umfas­sende Informationen und aufschlussreiche Bilder zu Schädlingen und Krank­heiten. In verschiedenen Kategorien, wie „Obst“, „Gemüse“ oder „Rasen“, können Sie hier nach der Ursache für eine Erkran­kung bzw. einen Befall suchen. So ist eine erste Diagnose möglich. Auch „Compo Erste Hilfe“ oder der „Pflan­zen­doktor“ von Neudorff sind mit dem „Bayer Gar­ten­dok­tor“ vergleichbar.

Nützlinge erkennen

Wer darauf setzt, dass sich die Nützlinge im Garten um die Schädlinge kümmern sollen, für den könnte die App „Nützlinge im Garten“ (kostenlos) etwas sein. Denn diese App hilft dabei, Schädlinge und Nützlinge zu identifizieren und zu unterscheiden. Zusätzlich können Sie nach Nützlingen suchen, die einen bestimmten Schädling bekämpfen. Tipps, wie Sie eine ent­sprechende Art fördern können, runden die App ab.

Tiere beobachten

Wer nach getaner Arbeit die Natur in seinem Kleingarten beobach­ten will, für den gibt es besonders für die Bestimmung von Vögeln gute Apps – allen voran der kostenlose „Nabu Vogelführer“, mit dem Sie unbekannte Piepmätze bestimmten Merkmalen suchen können. Eine empfehlenswerte App, mit der Sie jederzeit Ihren digitalen Vogelführer dabei haben!

Auf jeden Fall dürfte die kostenlose „Bienen-App“ für jeden Gar­ten­freund interessant sein. Hier erfahren Sie nicht nur viel Wis­sens­wertes über Honigbienen, Hummeln und Co., sondern bekom­men auch eine Liste von Pflanzen, die als Bienenweide geeignet sind – besonders für Gartenanfänger ein idealer Einkaufs­begleiter.

Fazit: Viele der kostenlosen Garten-Apps halten nicht das, was sie versprechen. Wer aber etwas länger sucht und auch bereit ist, ein paar Euro auszugeben, für den können einige Apps, vor allem für die Auswahl bestimmter Gartenpflanzen, hilfreiche Begleiter beim Gärtnern werden.

Hier haben wir Links der vorge­stel­lten Apps zu iTunes (iOs) und Play Store (Android) für Sie zusammengestellt.

sök