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Neophyten im Porträt: Kanadische und Späte Goldrute

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Späte GoldruteFoto: Breder Sie ist ja eigentlich eine hübsche Pflanze, aber die Späte Goldrute breitet sich leider zu sehr aus Die Späte Goldrute (Solidago gigantea) und die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) stammen ursprünglich aus Nordamerika und Kanada. Die Kanadische Goldrute wurde 1645, die Späte Goldrute rund 100 Jahre später als Zierpflanze in europäische Gärten eingeführt. Heutzutage sind die beiden Neubürger bei uns nicht nur in Gärten, sondern
vermehrt auch auf Brachflächen sowie an Ufern von Fließgewässern zu finden. Ist der Boden nährstoff reich, bilden sie häufig Dominanzbestände.

Sie bedrohen vor allem Magerrasen und Streuwiesen, da sie dort lebende schwächer wüchsige, lichtliebende Arten überwachsen. Auf Brachflächen führen dichte Goldrutenbestände außerdem dazu, dass die natürliche Sukzession (Nachfolge anderer Pflanzen) verhindert wird, da unter den Pflanzen keine Gehölze keimen.


Merkmale

Beide Arten wachsen 50–150 cm hoch und blühen von Ende Juli bis Oktober. Ihre Blüten werden vor allem von Bienen und Hummeln bestäubt. Die Pflanzen können sich sowohl über ihre flugfähigen Samen (bis zu 15.000! pro Spross) als auch über ihre Rhizome sehr gut vermehren. Wie bei den Flügelknöterichen sind auch bei ihnen Bruchstücke der Rhizome sehr regenerationsfähig. Werden solche Teilstücke mit Gartenabfällen, über Erdtransporte oder über Fließgewässer verbreitet, wachsen schnell neue Pflanzen heran und besiedeln weitere Standorte.


Maßnahmen

Auch hier gilt es, eine weitere Ausbreitung – z.B. über Gartenabfälle – zu verhindern. Auch Imker sollten auf die beiden Arten verzichten. Weichen Sie im Kleingarten auf andere Goldrutenarten aus, die sich nicht so stark ausbreiten, oder pflanzen Sie andere gelb blühende Pflanzen. Wollen Sie Bestände im Garten oder in der Kleingartenanlage bekämpfen, schneiden Sie die Blütenstände vor der Samenbildung ab. Oder Sie mähen mind. zweimal im Jahr. Ist der Boden feucht, können Sie die Pflanzen auch mit Wurzeln herausreißen und in den Restmüll geben.

Einzelheiten zu unterschiedlichen Bekämpfungsmethoden je nach Standort und Dichte der Gold­ru­ten­be­stän­de finden Sie z.B. unter www.neobiota.de im Internet.

Christiane Breder