Platz für alle Generationen: So wird der Garten zum Mehrgenerationen-Ort

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Foto: freepik

Gärten stellen für Familien wichtige Orte der Begegnung und Teilhabe dar. Dies gilt besonders in Mehrgenerationenhaushalten.

Früher standen vor allem Nutzgärten im Vordergrund. Heute rückt die Funktion des heimischen Außenbereichs als sozialer Raum jedoch immer stärker in den Fokus.

Egal, ob nach Feierabend, am Wochenende oder in den Ferien: Ein clever gestalteter Garten bietet Raum für Erholung, Austausch und gemeinsames Erleben – und das über alle Altersgrenzen hinweg.

Unterschiedliche Bedürfnisse im Blick

Ein Mehrgenerationengarten berücksichtigt die physischen und emotionalen Bedürfnisse aller Altersgruppen.

Die Kinder benötigen Bewegungsspielräume, Rückzugsecken und sichere Flächen für ihre Erkundungstouren. Ältere Menschen sind dagegen verstärkt auf Sitzgelegenheiten im Schatten, barrierearme Wege und übersichtliche Strukturen angewiesen. Dazwischen stehen Erwachsene mit dem Wunsch nach Gestaltungsfreiheit, funktionalem Grün und einem möglichst hohen Erholungswert.

Eine clevere Aufteilung in verschiedene Zonen hilft, diese Ansprüche unter einen Hut zu bringen. Wichtige Komponenten dafür stellen klare Wege, schattige Ruhebereiche, robuste Pflanzen und multifunktionale Möbel dar.

Gemeinsame Aufenthaltsbereiche schaffen

Ein zentraler Treffpunkt im Garten fördert den Austausch und die Gemeinschaft. Gut geeignet sind beispielsweise überdachte Sitzbereiche oder Plätze mit Windschutz, die wetterunabhängig genutzt werden können.

Eine langlebige Garnitur mit Bänken und Tisch unterstützt diesen Anspruch: Sie bietet Platz für alle Altersgruppen, ist pflegeleicht und lässt sich flexibel integrieren, ob für das Frühstück im Freien, das Basteln mit den Enkeln oder die Feier mit mehreren Generationen. Zu achten ist außerdem auf rutschfeste Untergründe und ausreichend Bewegungsfreiheit rund um die Sitzgruppe.

Barrierefreiheit von Anfang an mitdenken

Ein generationenfreundlicher Garten ist gut zugänglich. Breite, eben angelegte Wege erleichtern das Bewegen, auch mit Rollator oder Kinderwagen. Die Wahl des Bodenbelags spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Gut begehbare Materialien wie Pflasterklinker oder festgefügter Splitt sorgen für einen sicheren Tritt.

Hochbeete ermöglichen darüber hinaus, die Gartenarbeit im Sitzen durchzuführen und machen somit das anstrengende Bücken obsolet. Ebenso wichtig zeigen sich stabile Geländer an Hanglagen, gut erreichbare Wasserstellen und schattengebende Strukturen, die an heißen Tagen das Mikroklima im Außenbereich positiv beeinflussen.

Beteiligung fördert Verbindung

Ein Garten für mehrere Generationen lebt davon, dass er gemeinsam gepflegt und erlebt wird. Wenn die Kinder das Gießen übernehmen, die Eltern neue Stauden setzen und die Großeltern ihr Wissen weitergeben, werden über die reine Nutzung hinaus die familiären Bindungen gestärkt.

Auch Projekte wie das Anlegen eines Kräuterrondells, ein Insektenhotel oder der Bau eines kleinen Barfußpfads lassen sich gut in den Alltag integrieren. Der Garten wird damit nicht nur zu einem komfortablen Aufenthaltsort, sondern auch zu einem aktiven Lern- und Erfahrungsraum für Groß und Klein.

Studien belegen positive Effekte

Laut einer Untersuchung in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung erleben Kinder, die regelmäßig im Garten aktiv sind, ein gestärktes Verantwortungsgefühl sowie eine höhere Naturverbundenheit. Gleichzeitig zeigen weitere Studien, dass gemeinschaftlich genutzte Außenräume in Mehrgenerationenhaushalten die Lebenszufriedenheit älterer Menschen deutlich steigern.

Der Garten bietet damit ein niedrigschwelliges, wohnortnahes Setting mit hoher emotionaler Wirkung.

Bedachte Gestaltung, gemeinsames Erleben

Ein Garten für mehrere Generationen muss keinen großen Aufwand oder hohe finanzielle Investitionen bedeuten.

Mit einer guten Planung, dem richtigen Mobiliar und einem Blick für die Bedürfnisse aller Beteiligten lässt sich ein Ort schaffen, der den Alltag bereichert und Familien einander näherbringt.

Entscheidend ist, die Nutzung flexibel zu gestalten und Beteiligung zu fördern. Dann entsteht im Handumdrehen ein Lebensraum unter freiem Himmel, der Generationen verbindet.

Laura Platthaus