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Wissenswertes über den Rhododendron
Herkunft und Verbreitung
Der Name Rhododendron, der sowohl deutsche als auch wissenschaftliche Bezeichnung ist, leitet sich aus den griechischen Wörtern für Rose (rhodos) und Baum (dendron) ab. Auch wenn es der Name vermuten lässt, der Rhododendron gehört nicht zu den Rosen, sondern wird den Ericaceen zugeordnet.
Foto: gregw66/Flickr
Die Gattung Rhododendron ist die Gehölzgattung mit den meisten beschriebenen Arten weltweit. Im Plant-List-Projekt sind derzeit über 600 Rhododendron-Spezies aufgeführt. Das Hauptverbreitungsgebiet befindet sich auf der Süd- und Südostseite des Himalayagebirges. Dort findet man auf recht engem Raum ca. 525 Arten. Die Anzahl der gezüchteten Sorten ist noch ein mal deutlich größer, so sind bisher weltweit über 30.000 Rhododendron-Sorten entstanden. Auch in Deutschland gibt es einheimische Arten: Rhododendron ferrugineum (Rostblättrige Alpenrose), Rhododendron hirsutum (Bewimperte Alpenrose) und Rhododendron tomentosum (Sumpfporst).
Einordnung
Rhododendren und Azaleen gehören zu den Heidekrautgewächsen (Ericaceae). Azalee bezeichnet dabei einige Rhododendron-Arten, insbesondere aus Japan. Der Begriff Azalee ist im Handel auch für die als Zimmerpflanze gehaltenen Rhododendron-simsii-Sorten üblich.
Ansprüche
Der optimale Boden für Rhododendren ist sauer, humushaltig, kalkarm, locker sowie wasser- und luftdurchlässig. Das dichte, feine Wurzelwerk des Rhododendrons ist überwiegend in der obersten Bodenschicht zu finden. Eine Bodenverdichtung kann so schnell zu einem Sauerstoffmangel an den Wurzeln und zum Absterben führen. Der optimale pH-Wert des Bodens liegt zwischen pH 4,0 und pH 5,0, also im sauren Bereich unterhalb des neutralen Wertes von pH 7,0. Ab einem Wert von pH 6,0 lässt das Wachstum der Pflanzen deutlich nach. Allerdings gibt es seit einigen Jahren mit den INKARHO-Sorten Züchtungen, die kalktoleranter sind.
Pflege
Während der Wachstumsperiode von April bis Oktober ist eine gleichmäßige Nährstoffzufuhr wichtig. Die erste Düngung erfolgt im März. Spezielle Rhododendron-Dünger sind im Fachhandel erhältlich, auch organische Dünger, wie Hornspäne, sind gut geeignet. Nach der Blüte sollten die verblühten Blütenstände entfernt werden. Die Pflanze soll die Kraft in den Aufbau und nicht in die Samenbildung stecken.
Mangelerscheinungen, Krankheiten und Schädlinge
Rhododendren sind unkomplizierte und wenig anfällige Gehölze, wenn die Boden- und Standortbedingungen geeignet sind und eine optimale Wasser- und Nährstoffversorgung gegeben ist. Nachfolgend finden Sie ein kurze Übersicht, der am häufigsten auftretenden Symptome.
Foto: Viets/Verlag W. Wächter
Stickstoffmangel
Schadbild: Ältere Blätter sind hellgrün oder gelblich gefärbt, im weiteren Verlauf auch das jüngere Laub. Die Pflanzen haben keinen oder nur einen geringen Blütenknospenansatz.
Maßnahmen: Eine stickstoffbetonte Düngung, die gegen die Mangelsymptome vorbeugt.
Eisenmangel
Schadbild: Junge Blätter erscheinen gelbgrün, mit dunkelgrünen, scharf abgegrenzten Blattadern.
Maßnahmen: Herabsenkung des pH-Wertes des Bodens und/oder Düngung mit speziellen Eisendüngern.
Rhododendronhautwanze (Stephanitis rhododendri)
Schadbild: Blätter an der Oberseite hell und dunkel gesprenkelt, an der Blattunterseite dunkle, lackartige Kotflecken. Die Blattränder biegen sich nach unten und vertrocknen allmählich.
Maßnahmen: Direkt nach der Blüte können die jungen Larven mit einem Spritzmittel bekämpft werden. Entsprechende Mittel erhalten Sie im Fachhandel.
Gefurchter Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus)
Schadbild: U-förmige Fraßstellen durch adulte Tiere an den Blatträndern. Gefährlicher sind die Larven, welche die Wurzeln befallen und zum Absterben der Pflanze führen können.
Maßnahmen: Nachts Abklopfen und Auffangen der erwachsenen Käfer. Bekämpfung der Larven durch den Einsatz von Nematoden (Fadenwürmern). Diese werden mit dem Gießwasser auf dem feuchten Boden ausgebracht.
Knospensterben (Pycnostysanus azaleae)
Vermutlich übertragen durch die Rhododendronzikade (Graphocephala fennahi).
Schadbild: Blütenknospen verfärben sich im Winter grau bis braun und sterben ab. An ihnen zeigen sich die Fruchtkörper des Pilzes als ca. 2 mm lange schwarze „Stäbchen“.
Maßnahmen: Abgestorbene Knospen möglichst frühzeitig entfernen, um die Sporenbildung und die weitere Ausbreitung zu verhindern. Bei starkem Auftreten der Rhododendronzikade, können in die Büsche gehängte Gelbtafeln einen Großteil der Insekten abfangen.
Foto: Karsten Dörre/wikimedia
Zweigsterben (Phytophthora cactorum)
Schadbild: Die Pilzinfektion erfolgt über die Endknospe, welche braun wird. Der Befall geht weiter in die Zweige und Blätter. Entlang der Blattmittelrippe treten braune Blattflecken auf. An befallenen Trieben verlieren die Blätter ihren Glanz, sie verfärben sich oft graubraun und rollen sich schließlich auf. Die Zweige schrumpfen und verbräunen, es kommt zu Welkeerscheinungen.
Maßnahmen: Befallene Triebe tief bis ins gesunde Holz entfernen (Entsorgung über den Hausmüll oder Verbrennen, nicht auf dem Kompost!).
Einen Bericht über die RHODO 2014 in Westerstede finden Sie hier.
Eine Übersicht von Rhododendronparks in Deutschland finden Sie hier.