• Gartenpraxis
  • Pflanzenporträts
  • Neophyten

Neophyten im Porträt: Flügelknöterich

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Neophyt
  • Flügelknöterich
  • Japan-Flügelknöterich
  • Fallopia japonica
  • Sachalin-Knöterich
  • Fallopia sachalinensis
  • Bastard-Knöterich
  • Fallopia x bohemica
  • Böhmischer Knöterich
  • Bekämpfung

Japanischen FlügelknöterichFoto: Breder Ein dichter Bestand vom Japanischen Flügelknöterich Der Japan-Flügelknöterich (Fallopia japonica) und der Sachalin-Knöterich (F. sachalinensis) stammen aus Ostasien. Beide wurden als Zierpflanzen im 19. Jahrhundert in Europa eingeführt. Die beiden Arten miteinander gekreuzt ergaben den Bastard-Knöterich, auch Böhmischer Knöterich (F. x bohemica) genannt.

Die drei Staudenknöteriche bilden oft Massenbestände und können 3–4 m hoch wachsen. Sie sind bei uns häufig an Straßen- und Wegrändern, Flüssen und Bächen, Waldrändern und auf Brachflächen zu finden. Ihre dichten Bestände werfen so viel Schatten, dass andere Pflanzen
darunter kaum noch gedeihen. An Flüssen können sie zudem die Uferstabilität gefährden.


Merkmale

Für ihre rasche Ausbreitung sind die unterirdischen, meist horizontal verlaufenden Rhizome verantwortlich. Aus ihnen entstehen Sprosse und neue Rhizome, sodass sich ein Bestand vegetativ bis zu 1 m im Jahr ausdehnen kann. Werden die Rhizome verletzt, reagieren sie mit verstärktem Neuaustrieb. Sogar Fragmente von nur 1 cm Länge können wieder austreiben und dabei eine Bodendecke von bis zu 2 m Dicke durchwachsen.


Maßnahmen

Wichtig ist es, gegen eine weitere Ausbreitung vorzubeugen. Die große Verbreitung verdanken die Pflanzen nämlich dem Menschen: Mit Gartenabfällen und Bodentransporten gelangen Rhizomteile an neue Standorte.

Das sollte unbedingt vermieden werden. Aber auch abgerissene Rhizomteile, die über Fließgewässer verbreitet werden, sorgen für die Besiedlung neuer Standorte. Die Knöteriche sollten auch keinesfalls neu angepflanzt werden, im Garten nicht,und vor allem nicht in der freien Natur und in der Nähe von Fließgewässern. Bekämpft werden können die Pflanzen, indem sie z.B. von Schafen beweidet oder wiederholt im Jahr gemäht werden (über mehrere Jahre hinweg). Ausgraben nützt in der Regel nichts, da die Rhizome bis zu 2 m tief liegen können.

Da die Maßnahmen sehr aufwän­dig sind, sollte gut abgewogen werden, ob sich der Einsatz lohnt. Sinnvoll kann er aus Naturschutzgründen oder aus wasserbaulicher Sicht sein. Weitere In­for­ma­tio­nen finden Sie im Internet z.B. unter

www.neobiota.de

Christiane Breder