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Obstgarten Februar

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Veredelung mittels KopulationFoto: Neder

Veredelung mittels Kopulation

Wenn Sie schon jetzt veredeln möchten, können Sie die Variante des Kopulierens versuchen. Kopuliert werden kann auf Wildlinge oder auf spezielle Unterlagen, die Sie bei Unterlagenbaumschulen bestellen können.

Der Kopulationsschnitt ist Ausgangspunkt für eine ganze Reihe von Veredelungsvarianten. Beim Kopulieren müssen Edelreis und Unterlage gleich stark sein. Ein langer, glattgezogener, etwa 2 bis 5 cm langer Schnitt an Edel­reis und Unterlage sorgt dafür, dass an beiden Partnern eine möglichst große Fläche des durch den Schnitt freigelegten Kambiums passend zur Deckung gebracht wird. Ideal zum Verbinden ist Medifilm Veredelungsband. Unter leichtem Zug durchgeführt „vulkani­siert“ die hauchdünne Folie zu einer homogenen, wasserundurchlässigen, stabilen Einheit. Das Verstreichen mit Veredelungswachs entfällt.

Thomas Neder


Johannis- und Stachelbeeren luftig schneiden

Sofern Sie den Schnitt des Beerenobstes nicht schon nach der Ernte erledigt haben, können Sie jetzt zur Schere greifen. Für die Erziehung eines Johannisbeerstrauches reichen acht bis zehn Triebe völlig aus. Die Triebe sollten nicht älter als drei bis vier Jahre sein. Die zahlreichen Jungtriebe bieten genügend Möglichkeiten zur Verjüngung. Grundsätzlich entfernt man überalterte Triebe bodennah, schwache Jungtriebe, die oft die Strauchmitte verschatten, und krankes Holz. Bei Schwarzen Johannisbeeren sollten Sie noch mehr auf junges Holz setzen als bei den roten und weißen Sorten.

Johannis- und StachelbeerenFoto: Thomas Neder

Johannisbeer-Hochstämmchen bedürfen einer ständigen Verjüngung. Die Krone sollte nicht zu dicht sein und den Stamm nicht statisch überfordern. Im Prinzip ähnlich erfolgt der Schnitt bei Stachelbeeren. Bei den in Mode gekommenen Spindeln ist es wichtig, dass Sie die Seitentriebe auf innen liegende Verzweigungen absetzen und die Spitze des Mitteltriebes freistellen. Dies gilt auch für die Spindelerziehung bei Johannisbeeren.

Thomas Neder


Stachelbeersträucher einkürzenFoto: bildlove/Adobe Stock Kürzen Sie spätestens jetzt Ihre Stachelbeersträucher ein.

Pflanzlöcher vorbereiten: Planen Sie, demnächst noch neue Obstgehölze zu pflanzen, beginnen Sie am besten schon jetzt damit, die Pflanzlöcher vorzubereiten: Pflanzloch ausheben, Erde mit Kompost vermischen und das Ganze wieder locker einfüllen. So hat der Boden ausreichend Zeit, sich zu setzen und zu beleben. Ganz wichtig ist, dass Sie reifen Kompost verwenden. Ist er noch zu frisch, könnten bei der weiteren Zersetzung Stoffe frei werden, die die jungen Wurzeln schädigen.

Stachelbeermehltau entfernen: Falls noch nicht geschehen, kürzen Sie jetzt bei Stachelbeeren die Spitzen etwa um eine Handlänge ein. Zu lange Seitentriebe können Sie auch auf 2–3 cm lange Stummel zurücknehmen. Durch diese Schnittmaßnahme entfernen Sie einen Großteil der bevorzugten Brutstätten des Stachelbeermehltaus, dessen Sporen in den Knospen überwintern.

Wurzelausläufer ausreißen: Wurzelausläufer, also die senkrechten Triebe im Bereich der Baumscheibe, können ganz schön lästig werden. Besonders häufig tritt dieses Problem z.B. bei Zwetschen auf, die auf Kirschpflaume veredelt sind. Statt die Triebe kurz über dem Boden abzuschneiden, ist es besser, Sie legen den Trieb bis zur Austriebsstelle frei und reißen ihn dann beherzt ab. So entfernen Sie nämlich gleich die schlafenden Augen mit.

gvi


Apfelsorte ‘Cox Orange’Fotos: Alix Marina/Adobe Stock; mauritius images/Ian west/Alamy (Kreis) Manche Apfelsorten, wie z.B. ‘Cox Orange’, gelten als anfälliger für Blutläuse (kleines Bild).

Obstgehölze organisch düngen: Obstgehölze benötigen kurz nach der Blüte die meisten Nährstoffe. Damit dann ausreichend Stickstoff zur Verfügung steht, können Sie bereits gegen Monatsende eine organische Startdüngung verabreichen. Gut geeignet sind dafür Kompost und Hornspäne, die Sie auf der Baumscheibe ausbringen und leicht einarbeiten.

Blutläuse entfernen: Überwinternde Kolonien von Blutläusen an Apfelbäumen können Sie jetzt gut als weiße, wollige „Polster“ erkennen. Entdecken Sie welche, bürsten Sie sie umgehend ab, andernfalls kann ein Befall zu Krebswucherungen am Holz führen. Einige Apfelsorten gelten übrigens als anfälliger und sollten daher besonders gründlich kontrolliert werden, dazu zählen z.B. ‘Cox Orange’, ‘Goldparmäne’ oder ‘Roter Boskoop’.

Pflanzenschutzmittel kontrollieren: Grundsätzlich sollten Sie ja auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Garten verzichten, und falls doch nötig, auf biologische Alternativen zu­rückgreifen. Doch auch in diesem Fall gilt, überprüfen Sie regel­mäßig, ob das Mittel für den vorgesehenen Einsatz noch zugelassen ist und ob es überhaupt noch haltbar ist. Denn alte, nicht zugelassene Mittel haben im Garten erst recht nichts ver­loren und sollten fachgerecht entsorgt werden.

gvi


WeißanstrichFoto: BarbaraKrupa/Adobe Stock Auch jetzt können Sie Obstbäume noch mit einem Weißanstrich versehen.

Sonnenschutz an Obstbaumstämmen: Minusgrade und strahlender Sonnenschein sind das Gefährlichste, was Obstbaumstämmen aktuell passieren kann. Besonders junge Bäume, die noch keine dicke Borke haben, sind gefährdet. Falls noch nicht geschehen, versehen Sie die Stämme jetzt noch mit einem Weißanstrich oder umwickeln Sie sie mit Matten. Auch ein auf der Sonnenseite aufgestelltes Brett kann helfen.

Leimringe entfernen: Entfernen Sie die Leimringe, die Sie im Herbst gegen Frostspanner an Ihren Obstbäumen angelegt haben, jetzt wieder. So verhindern Sie, dass sich Nützlinge daran verfangen. Werfen Sie jedoch im Frühling trotzdem einen Blick in die Baumkrone, ob Sie Raupen entdecken. Denn mitunter haben es doch einige Frostspannerweibchen über die Barrikade geschafft und Eier abgelegt.

Stachel- und Johannisbeeren pflanzen: Da Johannis- und Stachelbeeren früh austreiben, pflanzen Sie sie bei frostfreiem Boden am besten schon jetzt. Kürzen Sie bei wurzelnackten Pflanzen die Wurzelspitzen etwas ein und schneiden Sie die oberirdischen Triebe um ein Drittel zurück. Das Pflanzloch muss nur so groß sein, dass die Wurzeln gut hineinpassen. Die übliche Kompostgabe erfolgt hier oberirdisch, denn bei den Sträuchern handelt es sich um Flachwurzler.

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Brasilianische SamtpfirsichFoto: mauritius images/Steffen Hauser/botanikfoto/Alamy Ab August trägt der Brasilianische Samtpfirsich unzählige Früchte.

Pflanzlöcher vorbereiten: Möchten Sie im Frühjahr neue Obstgehölze pflanzen, sollten Sie bei frostfreiem Wetter schon jetzt die Pflanzlöcher dafür vorbereiten. Heben Sie zunächst das Pflanzloch aus, mischen Sie dann den Aushub mit reifem Kompost und füllen Sie anschließend erst mal alles wieder locker ein. So hat der Boden ein paar Wochen Zeit sich zu setzen und gleichzeitig zu beleben, sodass die Wurzeln gute Verhältnisse vorfinden.

Rote Pusteln: Die Rotpustelkrankheit ist ein Schwächeparasit, der z.B. an Apfel, Zwetsche und Johannisbeere auftreten kann. Einen Befall können Sie jetzt leicht ausmachen, da an abgestorbenen Ästen die roten Pusteln gut erkennbar sind. Befallene Astpartien sollten Sie bis ins gesunde Holz zurückschneiden.

Pfirsich aus dem Topf: Die bis zu 2 m große Zwergbaumtomate (Cyphomandra abutiloides) wird wegen ihres fruchtigen Geschmacks auch Brasilianischer Samtpfirsich genannt. Die Aussaat erfolgt jetzt im Februar. Die Samen benötigen zur Keimung ca. vier Wochen bei 22–25 °C. Sobald die Pflänzchen groß genug sind, sollten Sie sie einmal in kleine Töpfe pikieren. Nach den Eisheiligen können Sie die Jungpflanzen dann in einem größeren Kübel ins Freie stellen. Da die Pflanze mehrjährig ist, können Sie sie bei 5–15 °C überwintern.

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BlütenknospenFoto: mauritius images/Clare Gainey/Alamy Blütenknospen am zweijährigen Holz blühen häufig einige Tage später auf. (gvi) Blütenknospen schonen: Blütenknospen am zweijährigen Holz blühen ca. zehn Tage später auf als solche an Kurztrieben am dreijährigen Holz. So versuchen Bäume, möglichen Spätfrösten zu ent­ge­hen, und bringen im Schadensfall immerhin noch eini­ge Früchte hervor. Sorgen Sie also durch geeignete Schnittmaßnahmen dafür, dass auch schwache, vergreiste Kronenbereiche immer eine bestimmte Anzahl von jüngeren Trieben aufweisen.

(gvi) Obstbäume kalken: Etwas Gartenkalk, der im zeitigen Frühjahr unter Obstbäumen eingearbeitet wird, sorgt für schorffreies Obst. Auch der so­ge­nann­ten „Glasigkeit“ können Sie dadurch vorbeugen. Streu­en Sie dazu gegen Monatsende etwa eine Handvoll (Handschuhe tragen) Kalk unter den Bäumen aus und harken Sie ihn anschließend vorsichtig ein. Zum Schluss noch wässern, damit die Wirkstoffe direkt zu den Wurzeln gelangen.

(gvi) Strauchbeeren am Spalier: Spalierobst ist nicht nur platzspa­rend, die Früchte erhalten aufgrund der besseren Belichtung auch eine höhere Qualität. Wenn Sie keine Neupflanzung vornehmen möchten, können Sie problemlos vorhandene Büsche umformen. Entfernen Sie zunächst die äußeren und schwachen Triebe. Die drei kräftigsten lassen Sie stehen und fixieren sie am Spalier.

(gvi) Wurzelausläufer bei Zwetschen: Zwetschenbäume neigen häufig zu Wurzelausläufern, besonders wenn sie auf Kirschpflau­me (Prunus cerasifera), auch Myrobalane genannt, veredelt sind. Auch wenn Sie die Triebe so tief wie möglich abschneiden, bil­den sich immer wieder neue Triebe aus den schlafenden Augen rings um die abgeschnittene Stelle. Darum ist es besser, wenn Sie die Triebe abreißen, weil so die schlafenden Augen gleich mit entfernt werden.


Kernobst umveredelnFoto: mauritius images/Design Pics Inc/Alamy Kernobst, dass Sie im Frühjahr umveredeln möchten, können Sie schon jetzt auf das gewünschte Maß absägen. Obstbäume umveredeln:
(gvi) Falls Sie eine Obstsorte im Garten  haben, die Ihnen nicht gefällt, müssen Sie nicht den ganzen Baum entfernen. Sie können die Bäume auch mit einer neuen Sorte umveredeln. Kernobst können Sie dafür bereits jetzt auf das gewünschte Maß absägen. Beim Steinobst warten Sie damit besser bis kurz vor den Ver­ed­lungs­ter­min im Frühjahr.

Obstgehölze düngen:
(gvi) Obstgehölze benötigen nach der Blüte die meisten Nährstoffe. Da die Böden dann aber häu­fig noch recht kühl sind und nur wenig Stickstoff zur Verfügung stellen können, ist jetzt eine organische Startdüngung empfehlenswert. Gut geeignet sind Kompost und Hornspäne, die auf der Baumscheibe leicht eingearbeitet werden. Mit der Ausbringung mineralischer Dünger sollten Sie hingegen bis Ende März warten.

Schnittgut für Nützlinge:
(gvi) Sofern Sie an Ihren Gehölzen einen Winterschnitt durchführen, entsorgen Sie das Schnittgut im An­schluss nicht. Damit können Sie nämlich noch gut einen Reisig­haufen als Rückzugsort für Nützlinge anlegen. Besonders Spinnen und Käfer fühlen sich dort wohl, aber auch Vögel wie der Zaun­kö­nig. Der beste Platz dafür ist eine abgelegene Gartenecke, wo die Tiere möglichst ungestört sind.

Feigenbaum zurückschneiden:
(gvi) Feigenbäume wachsen verzweigt und ausladend. Damit die Früchte im Som­mer genügend Licht zum Ausreifen erhalten, ist ein regelmäßiger Auslichtungsschnitt sinnvoll. Diesen sollten Sie erst kurz vor dem Austrieb (Ende Februar, Anfang März) vornehmen. So können Sie er­ken­nen, ob Zweige zurückgefroren sind. Kürzen Sie zu lang ge­wor­de­ne und zu dicht stehende oder sich überkreu­zende Triebe ein.


(gvi) Blutläuse beseitigen: Die wolligen Kolonien von überwinternden Blutläusen lassen sich jetzt gut an Apfelbäumen erkennen. Bürsten Sie ganze Kolonien am besten ab, einzelne Läuse können Sie zerdrücken. Haben sich bereits Blutlauskrebswucherungen am Holz gebildet, sollten Sie diese sauber herausschneiden. Einige Apfelsorten gelten als anfälliger als andere und sollten daher besonders gründlich kontrolliert werden, dazu zählen z.B. ‘Cox Orange’, ‘Goldparmäne’ oder ‘Roter Boskoop’.


Blutläuse beseitigenFoto: Hoyer Die hellen, wolligen Blutlauskolonien sind im Winter gut auf
der dunklen Baumrinde zu erkennen.


(gvi) Johannisbeeren pflanzen: Sofern der Boden nicht gefroren ist, können Sie vor dem Knos­pen­schwel­len jetzt noch wurzelnackte Johannis- und Stachelbeeren pflanzen. Tipp: Kürzen Sie die Wur­zel­spit­zen vor dem Pflanzen etwas ein und schneiden Sie die oberirdischen Triebe um ein Drittel zurück. So wachsen die Sträucher sicher an.

(gvi) Pflanzenschutzmittel kontrollieren: Grundsätzlich sollten Sie ja auf den Einsatz von Pflan­zen­schutz­mit­teln im Garten verzichten, wenn aber doch nötig, auf biologische Alternativen zu­rück­grei­fen. In jedem Fall gilt: Überprüfen Sie regelmäßig, ob das Mittel noch zugelassen ist, ob ein Anwendungsverbot besteht und ob Gebrauchsanweisung bzw. Sicherheitshinweise noch vorhanden sind! Denn alte, nicht zugelassene Mittel haben im Garten überhaupt nichts verloren und sollten fachgerecht entsorgt werden.


ObstgartenFoto: Flora Press/Royal Horticultural Society Jetzt können Sie die Ruten der Herbsthimbeeren entfernen, falls Sie dies nicht schon nach der Ernte erledigt haben.

Leimringe entfernen

(gvi) Leimringe, die Sie im Herbst an den Stämmen angebracht haben, sollten Sie jetzt wieder entfernen. Sonst könnten nützliche Insekten, die schon früh im Jahr unterwegs sind, daran kleben bleiben. Achten Sie beim Abnehmen der Ringe darauf, ob Schädlinge ihre Eier darunter abgelegt haben. Falls ja, können Sie diese mit einer Drahtbürste einfach entfernen.


Spaliere vor Temperaturschwankungen schützen

(gvi) Junge Obstspaliere, die an der Südwand Ihrer Laube wachsen, sollten Sie im Spätwinter mit Schilfmatten oder Sackleinen abdecken. Andernfalls besteht die Gefahr, dass bei starker Sonneneinstrahlung am Tag und Minusgraden in der Nacht durch die großen Temperaturunterschiede die Rinde aufreißt. Über diese Risse können bei feuchtem Wetter dann leicht Krankheitserreger eindringen.


Himbeeren zurückschneiden

(gvi) Sollten Sie an Ihren Himbeeren immer wiederkehrende Probleme durch Rutenkrankheiten haben, dann sind, in Gebieten, in denen sich die Kirschessigfliege noch nicht ausgebreitet hat, herbsttragende Sorten eine gute Alternative. Diese werden direkt nach der Ernte, oder auch jetzt noch, bodennah abgeschnitten und so quasi einjährig kultiviert. Das hat viele Vorteile, denn anhaftende Krankheitserreger werden komplett entfernt, die Blüte be­ginnt später, und die Früchte werden sel­tener von Maden befallen. Empfehlenswerte Himbeersorten sind z.B. ‘Autum Bliss’, ‘Sugana’, ‘Aroma Queen’ oder ‘Herbstgold’.


RotpustelkrankheitFoto: Gregor Hilfert Die kleinen, orange-farbenen Pusteln der ­Rotpustelkrankheit sind deutlich auf dem Holz zu erkennen.

Rotpustelbefall rausschneiden

(sts) Entdecken Sie auf einem winterlichen Spa­zier­gang durch Ihren Garten an Obst- und Ziergehölzen kleine, rote bis orange­farbene Pusteln, hat sich vermutlich der Erreger der Rotpustelkrankheit einge­nis­tet. Zur Bekämpfung schneiden Sie alle be­falle­nen Partien bis in das gesunde Holz zurück und ent­sor­gen das Schnittgut über den Hausmüll.


Kiwis schneiden

(bs) Kiwis bilden ihre Früchte an den neuen Sei­ten­trie­ben, die im Frühjahr wachsen und dann an ein Spalier gebunden werden. Beim Winterschnitt kappt man den Haupttrieb und legt je Etage zwei Sei­ten­trie­be um. Die langen Ranken werden ausgelichtet und auf fünf bis acht Knospen gekürzt. Sowohl die großfrüchtige Kiwi (Actinidia deliciosa) als auch die Mini-Kiwi (A. arguta) mit ihren stachelbeergroßen Früchten sind zweihäusig, d.h., die fruchttra­gen­den weiblichen Pflanzen brauchen eine männliche als Bestäuber. Weil sie im Winter kaum aus­ein­an­der­zu­hal­ten sind, markieren Sie die Pflanzen am besten mit einem wetterfesten Etikett. Oder setzen Sie gleich auf einhäusige Sorten wie ‘Jenny’ (A. deliciosa) oder ‘Issai’ (A. arguta). Sie brauchen keine zweite Pflanze als Bestäuber.


Wein vor dem Verbluten retten

(sts) Wein am Spalier sollten Sie bis spätestens Monatsende geschnitten haben. Erfolgt der Schnitt später, bluten die Triebe leicht aus. Wein erziehen Sie am besten an einem Klettergerüst aus Draht oder Holz. Dazu kürzen Sie im ersten Winter den Mitteltrieb um zwei Drittel auf zwei bis drei Augen über der Verede­lungs­stelle. Im zweiten Winter werden zusätzlich zwei Seitentriebe eingekürzt. So geht es in den folgenden Wintern weiter, bis alle Ebenen des Spaliers bewachsen sind. Außerdem ist nun Pflanzzeit für neue Weinstöcke. Wenn der Boden frostfrei ist, können Sie auch schon junge Obstbäume pflanzen.


Frostschäden behandeln

(sts) Wenn die strengsten Fröste vorbei sind, sollten Sie Frostschäden an allen Obstbäumen behandeln. Erfrorene Triebe müssen Sie bis ins gesunde Holz zurückschneiden. Rindenrisse an den Stämmen müssen ausgeschält und mit Wundsalbe verstrichen werden.


BrombeerpflanzenFoto: Das Gartenarchiv/Müller Brombeerpflanzen brauchen ein stabiles Gerüst für ihre langen Ranken. Nutzen Sie gutes Wetter für den Bau oder die Reparatur der Kletterhilfen.

Brombeeren stützen und pflegen

(bs) Ist das Wetter frostfrei und der Boden offen, kann man die Zeit für den Bau von Spalieren nutzen. Brombeeren benötigen eine Rankhilfe von 2 m Höhe, an denen die langen Ranken fächerförmig (bei schwach wachsenden Sorten) oder in Form von Bögen an­ge­bun­den werden. Falls noch nicht gleich nach der Ernte geschehen, schnei­det man zuvor alle abgetragenen Ruten dicht über dem Boden ab. Die Seitentriebe der vorjährigen Ruten werden auf drei bis fünf Knospen zurückgeschnitten, um eine gute Fruchtbildung zu fördern.

(hbw) Im Februar kann bereits mit dem Erneuern der Mulchschicht unter den Beerensträuchern begonnen werden. Besonders Beerenobst ist auf eine gute Luftführung im Boden angewiesen – sie wird durch das Mulchen gefördert.


Lästige Wurzelausläufer abreißen

(hbw) Wurzelausläufer sind senkrecht austreibende Triebe aus den flachen Wurzeln im Bereich der Baumscheibe. Bei Zwetschgenbäumen, vor allem mit Myrobalane als Unterlage, kommt diese lästige Erscheinung besonders häufig vor. Auch wenn man sie noch so bodennah abschneidet, bilden sich unzählige neue Triebe aus den schlafenden Augen rings um die abgeschnittenen Ausläufer. Deshalb ist es besser, diese Triebe jetzt abzureißen, weil dabei die schlafenden Augen gleich mit entfernt werden.


Apfelsorte ‘Goldparmäne’Foto: Stein Die historische Apfelsorte ‘Goldparmäne’ ist auch heute noch gefragt.

Jetzt Obstbäume pflanzen

(bs) Bei frostfreiem Wetter lassen sich jetzt Obstbäume pflanzen. Robust, rauem Klima angepasst, zuverlässig im Ertrag und mit einem delika­ten Aroma gesegnet – diesen guten Ruf genießen viele historische Sorten aus Groß­mut­ters Garten.

Schon im Mittelalter genossen unsere Vorfahren den ausgezeichneten Tafel- und Wirtschaftsapfel ‘Goldparmäne’. Noch immer zählt er zu den gefragten Sorten. Er bringt mittlere Erträge, ist robust und wenig durch Spätfröste oder Krankheiten gefährdet. Er eig­net sich sehr gut als Befruchtersorte. Der Geschmack ist sehr angenehm und intensiv.

Wählen Sie einen sonnigen ­Stand­ort, die Sorte liebt wärmere Lagen und mittelschwere Böden. Der Baum braucht regelmäßigen Schnitt im Winter. Ab September kann man die Früchte pflücken, ab Oktober sind sie reif zum Genuss und lagerfähig bis ins Frühjahr.

Eine hervorragende Lagerbirne ist ‘Gräfin von Paris’. Ihr Wuchs ist mittelstark, die Blütezeit ist früh und deshalb manchmal durch Frost gefährdet.

Sie eignet sich gut für Spaliere und Obsthecken. Die Früchte pflückt man spät im Oktober, von November bis Februar kann man sie genießen.

Wählen Sie nur warme, geschütz­te Lagen an sonniger Stelle. Ein Verjüngungsschnitt jedes Jahr ist erforderlich. Die angenehm süß-würzig und schmelzend schmeckenden Früchte werden im Winter frisch verzehrt und als Kompott genutzt.


Pfirsischbäume gegen Kräuselkrankheit behandeln

(hbw) Alle Pfirsichsorten werden von der von Pilzen verursachten Kräuselkrankheit befallen. Die Blätter beulen aus und verformen sich bereits kurz nach dem Austrieb, sie können dann nicht mehr ausreichend Reservestoffe bilden, der Baum wird im Laufe einiger Jahre stark geschwächt.

Deutlich anfällige Sorten müssen grundsätzlich im Herbst unmittelbar nach dem Laubfall und jetzt im Februar, kurz bevor die Knospen aufbrechen, mit einem dafür zugelassenen Fungizid behandelt werden (erkundigen Sie sich im gärtnerischen Fachhandel). Bei pilzförderndem, nasskaltem Wetter sollte ein drittes Mal gespritzt werden, wenn die Knospen austreiben. Sind die Blätter bereits befallen, ist keine Bekämpfung mehr möglich.


Obstbaumstämme mit KalkanstrichFoto: Breder Damit Ihre Obstbäume vital bleiben, sollten Sie die Stämme mit einem Kalkanstrich versehen. Er schützt vor allzu großen Temperaturunter­schieden und damit vor dem Platzen der Stämme.

Sonnenschutz an Obstbaumstämmen

(bs) Sonnige Tage bei knackigem Frost sind das Gefährlichste, was Obstbaumstämmen passieren kann. Wenn noch nicht geschehen, sollten Sie jetzt noch die Stämme mit einer Kalkbrühe einschlämmen. Das Weiß reflektiert aufprallende Strahlen und verhindert ungleichmäßige Erwärmung. Leimringe gegen Frostspanner, die im Herbst angebracht wurden, werden bei dieser Gelegenheit entfernt, entsorgt und durch neue ersetzt.


Beerensträucher verjüngen

(bs) Der Februar ist günstig, um Johannisbeeren und Stachel­bee­ren zu verjüngen. Warten Sie jedoch auf frostfreie Tage und benutzen Sie eine gut geschärfte Schere, damit sich keine ausgefransten Wunden bilden.

Zunächst schneidet man dunkles, überaltertes Holz dicht über dem Boden heraus. Dann folgen nach innen ragende, schwache, zu dicht stehende und auf dem Boden liegende Triebe.

Aus dem Boden wachsende Jungtriebe (Wasserschosse) werden bis auf wenige, die für die alten nachwachsen sollen, ganz entfernt. Acht bis zehn gut verteilte Triebe sind bei Johannis- und Stachelbeerbüschen genug.


Brutstätten des Stachelbeermehltaus entfernen

(bs) Schwarze Johannisbeeren tragen am besten an hellen, einjährigen Hölzern. Junge Triebe werden jeweils um 1/3 eingekürzt, damit sie sich verzweigen. Bei Stachelbeeren kürzen Sie die Spitzen um eine Handlänge ein (hier sitzen bevorzugt die Sporen des Stachelbeermehltaus), zu lange Seitentriebe können Sie auf 2–3 cm lange Stummel zurücknehmen.


Gehölzpflanzung vorbereiten

(hbw) Für Gehölze, die im März zur Pflanzung anstehen, wird das Pflanzloch jetzt schon vor­be­rei­tet: Pflanzgrube ausheben, die Erde gut mit Kompost anreichern und dann locker einfüllen. Sie kann sich setzen und wieder beleben, die Wurzeln finden dank dieser Vorbereitungen ideale Verhältnisse vor. Frostempfindliche Arten wie Aprikose, Pfirsich, Walnuss, Edelkastanie und Tafeltraube werden im Frühjahr gepflanzt.


SäulenobstFoto: Hoyer Säulenobst ist die platzsparende Alternative für kleine Gärten und schneidefaule Gärtner.

Säulenobst: Für kleine Gärten und schmale Ecken

(bs) Säulenobst kommt mit geringstem Platz zurecht und wird gern in Gefäßen kultiviert. Kübel oder größere Töpfe sollten mindestens 25 l Inhalt fassen können. Gedüngt und gut gewässert halten die Bäumchen etwa zehn Jahre mit diesem geringen Erdvolumen aus.

Wird Säulenobst im Garten in Gruppen oder auch als Fruchthecke ausgepflanzt, entsteht ein hübscher kleiner Obstgarten zum Naschen. Der einzelne Baum besteht nur aus einem Mitteltrieb und erreicht eine geringe Höhe, die zwischen 80 cm und 3 m liegt, je nach Unterlage.

Neben Süßkirschen, Äpfeln, Pflaumen, Aprikosen gibt es auch Brombeeren und Johannisbeeren in Säu­len­form, die zur Blüte- und Erntezeit gleichermaßen dekorativ aussehen, aufrecht wachsen und sich seitlich kaum verzweigen. Zahlreiche Blüten und Früchte sitzen an kurzen Fruchtspießen dicht am Zweig. Dabei entfällt das lästige Beschneiden der Bäume fast ganz.

 
Duo-Obst löst viele Probleme

(bs) Für große Obstbäume fehlt in kleinen Gärten häufig der Platz, be­son­ders wenn Sie noch einen Be­fruch­ter brauchen.

Apfelsorte ‘Pinova’Foto: Stein Die Apfelsorte ‘Pinova’ lohnt vom Geschmack her und lässt sich gut lager. Duo-Obst löst die Be­fruch­tungs­pro­bleme bei Äpfeln, Birnen und Kirschen. Auf einen Stamm werden dabei zwei (oder sogar meh­re­re) zueinander passende Bestäu­bersorten veredelt. Verlängern sie dabei noch die Erntezeit oder er­gän­zen sie sich in Farbe, Geschmack oder anderen Eigenschaften (wie Pflaume und Reneklode), ist das ein zusätzlicher Gewinn.

Ideale Befruchtungspartner sind z.B. auf einen Halbstamm ver­edel­te, knackige späte Kirsch­sorten (‚Schneiders Späte‘ und ‚Büttners Rote Knorpelkirsche‘) oder die blaue Pflaume ‚Bleue de Belgi­que‘ und die grüne Reneklode ‘d‘Ouil­lins’. Beide sind sehr süß und saf­tig. Sie bestäuben sich gegenseitig und sind im August reif.

Auch die Birnen ‘Gute Luise’, mittelfrüh, und ‘Conference’ sowie Äpfel (‘Goldjuwel’ mit Ernte im Herbst und ‘Pinova’ zum Lagern) sind gute Partner und reifen nacheinander. Großvaters Apfel-Duo ‘Goldparmäne’ und ‘Berlepsch’ sind alte Lagersorten. Da finden Sie sicher eine ideale Kombina­tion für Ihren Bedarf.


Kompost als Mulch

Kompostgaben schützen die Baumscheibe von Kern- und Steinobst vor Unkraut und Aus­trock­nen. Locker aufgebracht fördern sie das Bodenleben und die Umsetzung der organischen Masse in verfügbare Nährstoffe. Die Veredelungsstelle muss aber frei bleiben. Ende des Monats können die ersten Kompostauflagen erfolgen.


Obstgehölze pflanzen

(hbw) Es gibt unterschiedliche Gründe, Obstgehölze erst im Frühjahr zu pflanzen. Eigentlich ist die Herbstpflanzung besser, aber in sehr rauen Lagen oder wenn es nicht in den Planungsablauf  passt, ist auch der zeitige März ein guter Zeitpunkt. Je eher die Wurzeln im Boden sind, desto länger haben sie Zeit, Feinwurzeln auszubilden, bevor es warm wird. Sie überstehen dann erste 
Trockenperioden besser und verkraften es leichter, wenn Sie zwischendurch das Gießen versäumen.
Besonders gefährdet für Trockenschäden sind Containerpfl anzen, da sich ihre Wurzeln im Kreis entwickelt haben (sog. Ringwurzeln) und es recht lange dauert, bis sie diesen begrenzten,  kompakten Wurzelbereich verlassen und sich in der umgebenden Erde verankern. Auch wenn Sie die Wurzelballen vor der Pflanzung sorgfältig auflockern und „entflechten“ – was Sie keinesfalls unterlassen sollten! – müssen Sie Containerware in den ersten Monaten sehr sorgfältig gießen, selbst wenn es geregnet hat, da solche Gehölze zunächst nur wenig Wasser aus der umgebenden Erde aufnehmen können.

Pflanzloch richtig vorbereiten

(hbw) Sie helfen den Pflanzen auch, wenn Sie jetzt schon das Pflanzloch vorbereiten: Pflanzgrube ausheben, die Erde mit Kompostvermischen und dann locker einfüllen. Der Boden hat so drei bis  vier Wochen Zeit sich zu setzen und zu beleben, sodass die Wurzeln bei der Märzpfl anzung gute Verhältnisse vorfinden. Wichtig ist, dass der Kompost, den Sie ins Pfl anzloch geben, 
„reif“, also gut verrottet ist. Zu frischer Kompost setzt beim weiteren Verrotten Stoffe frei, die Schäden an den Wurzeln und durch das Aufnehmen dieser Stoffe auch an der restlichen Pflanze verursachen können.

Bodentriebe bei Pflaumen

(hbw) Auf manchen Unterlagen neigen Pfl aumenbäume besonders stark dazu, Bodentriebe zu bilden. Es handelt sich um Ausläufer der Wurzeln, die im gesamten Wurzelbereich rings um den Stamm senkrecht aus dem Boden wachsen. Reißen Sie die Wurzelausläufer mit einem kräftigen Ruck ab, damit sie nicht erneut austreiben können.