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Netze schützen Sonnenblumen bis zur Ernte

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Sonnenblumen mit Netzt schützenFoto: Hübner Solche „Mützen” halten die Vögel davon ab, Sonnenblumenkerne – eine wichtige winterliche Nahrungsquelle – schon im Herbst aufzubrauchen Sonnenblumen sind ein Schmuck für jeden Garten. Viele Gartenfreunde geben sich jede erdenkliche Mühe, möglichst hohe Pflanzen heranzuziehen – jedes Jahr im August und September überschlagen sich die Nachrichten in den Lokalteilen der Zeitungen über die längsten Sonnenblumen; Angaben von 4 bis 6 m sind da keine Seltenheit.

Während der Gartenfreund stolz in die Höhe schaut, ist den Vögeln die Höhe der Pflanzen egal – sie bedienen sich an den Kernen, sobald sie einigermaßen aus­ge­reift sind, obwohl es in dieser Jahreszeit genügend anderes Futter, z.B. Schädlinge und Unkrautsamen, gibt.


Kartoffelnetze sinnvoll verwenden

Doch wie kann man die Samenstände bis zur Ernte vor Vögeln schützen? Auch wenn man selbst allerlei Gemüse erzeugt, muss jede Hausfrau irgendwann Kartoffeln und Zwiebeln nachkaufen, die meist in Netzen aus Kunststoff verpackt sind. Diese Netze können zu einer „Mütze” für die Blü­te der Sonnenblume umfunk­­tioniert werden, die die Kerne schützt. Die Vögel müssen nun warten, bis sie die Kerne dann im Winter im Futterhaus „serviert” bekommen.

Und so wird es gemacht: Wenn die Ausbildung der Kerne soweit fortgeschritten ist, dass auch in der Mitte des Blütenstandes die kleinen Blüten bestäubt sind, wird das Netz vorsichtig über den Fruchtstand geschoben, damit der Stängel nicht abbricht (besonders bruchgefährdet sind Stängel von Nebentrieben, weil sie dünner sind als der Haupttrieb). Den richtigen Zeitpunkt für diese Maß­nahmen zeigen Ihnen übrigens oftmals die Vögel selbst an, indem sie am Rand Kerne stibitzen.

Nun ziehen Sie das Netz an den Seiten etwas straff und machen mit den Seitenzipfeln einen Knoten, damit das Netz bei Wind nicht wegweht. Kontrollieren Sie die Sonnenblumen nach ca. 14 Tagen. Meist sind die eingebundenen Köpfe dann soweit ausgereift, dass sie geerntet werden können.

Dabei schneiden Sie aber nicht nur die Köpfe ab, sondern gleich den Stiel bis zu nächsten Ver­zwei­gung, an der eine andere Blüte hervorkommt. Und wenn Sie schon auf der Leiter stehen, können Sie auch gleich Blüten, die inzwischen nachgewachsen und reif genug zum Einbinden sind, mit einem Netz versehen.

Nun werden die reifen Samenstände von den alten Blütenblättern befreit und der Stängel dicht am Blü­tenkopf abgeschnitten. Die Fruchtstände werden anschließend einige Tage mit den Kernen nach oben in einer Kiste an einem trockenen Platz getrocknet.

Nach einigen Tagen werden die Samenstände gelb und im Ganzen etwas weicher. Es empfiehlt sich, hin und wieder nach den Kernen zu sehen, denn bei schlechter Witterung oder ungünstiger Lagerung besteht Fäulnisgefahr.

Um die Kerne auszulösen, drehen Sie den Samenstand mit den Kernen nach unten. Als Auf­fang­ge­fäß eignet sich eine große Schüssel, denn die Kerne springen bei diesem Ernteverfahren zur Seite weg.

Dann biegen Sie den Sonnenblumenkopf mit beiden Händen ein wenig, als wollten Sie ihn zer­bre­chen. Dabei reiben Sie mit den Fingern auf den Kernen, bis sie ausfallen. Wenn ein Son­nen­blu­men­kopf noch hart ist und die Kerne sich schlecht lösen, lassen Sie ihn noch einige Tage nachtrocknen.

Die Samenkörner müssen nun z.B. in einem Sieb getrocknet werden. Dieses Trocknen ist unbedingt erforderlich, um das Verschimmeln des Kerne zu vermeiden. Aufbewahrt werden die Kerne dann an einem luftigen Ort, am besten in einem feinen Netz.

Heinrich Leumer

 


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