Reneklode - Schädling im Fruchtansatz

Begonnen von Horst Geßler, 12. Juni 2002, 11:14:00

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Horst Geßler

Unsere Reneklode zeigt folgendes Schadbild. Gleich  nach der Blüte wird der Fruchtansatz noch im Fruchtkelch bei der Größe eines Weizenkorns (bis Erbsengröße) innen von  Schädlingsausscheidung schwarz. Eine Raupe oder Made ist nicht zu entdecken. Außen zeigt sich ein Schlupfloch als Aus- oder Eingang. Der gesamte Fruchtansatz fällt ab. Es kommt zu keinerlei Fruchtausbildung. Das Schadbild scheint nicht zum Pflaumenwickler zu passen. Um was kann es sich handeln, und was kann ich dagegen tun? Den Baum haben wir vor 13 Jahren mit dem Grundstück übernommen, und nur an einer zufällig entwickelten Frucht erkannten wir, dass es sich um eine gute grüne Reneklode handelt. Wir dachten zunächst, es fehle nur ein Bestäuber. Erst als wir den gesetzt hatten, beobachtete ich den Ansatz zur Blütezeit und bemerkte da den Schaden. Ob sich jemand damit auskennt?<br />
H. Geßler

B.Dettmar

Werter Gartenfreund Geßler !<br />
Anhand Ihrer Beschreibung nehme ich an, daß es sich um die Pflaumensägewespe handelt. <br />
Dieser Schädling legt Ende April, Anfang Mai seine Eier an die Blüten der Pflaumenarten. Er wird dabei z.T. durch die weiße Blütenfarbe angelockt. Dadurch besteht die Möglichkeit "die Wespe" durch weiße Leimtafeln abzufangen. Mir ist aber nicht bekannt, daß es im Handel fertige weiße Tafeln gibt; sie müßten also selbst angefertigt werden - weiße Plastetafeln mit Insektenlein (z.B Amrum) selbst beleimen und im Baum verteilt aufhängen. Auch können diese Tafeln zur Kontrolle des Befallsdruckes verwendet werden (dazu reichen dann 2-3 Tafeln), da der Befall von Jahr zu Jahr schwankt. In den frühen Morgenstunden, wenn die Tiere von der Kühle der Nacht noch träge sind könne sie auf den Blüten gefunden werde. Auch die Eier sind als dunkle Punkte auf den Kelchblättern sichtbar.<br />
Eine naturgemäße Bekämpfung ist mit dem bienenungefährlichen Mittel "Spruzit" zum Zeitpunkt der Blüte und wenn die Blütenblätter gerade abgefallen sind noch möglich. Wichtig ist dabei, daß die Blüten von allen Seiten getroffen werden und das Mittel selbst in den Abendstunden ausgebracht wird. Sie ist jedoch nur sinnvoll, wenn vorher die obigen Kontrollen durchgeführt werden.<br />
Befallene Früchte sollten regelmäßig abgeschüttelt und aufgelesen werden - dies sollten Sie jetzt also noch schnellstens tun.<br />
Viel erfolg für die kommenden Jahre wünscht Ihnen B:Dettmar

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