Schneckenbekämpfung im ökologischen Gartenbau

Begonnen von Alain Hamm, 16. April 2001, 12:52:00

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Alain Hamm

Grundsätzliches zur Schneckenproblematik
Die Schneckenbekämpfung stellt für den Gärtner in jeder Wirtschaftsweise ein schwierig zu lösendes Problem dar. Es handelt sich bei diesen Schaderregern in der Regel um gemischte Populationen von Nackt- und Gehäuseschneckenarten aus den Familien Wegschnecken (Arionidae), Egelschnecken (Limacidae), Ackerschnecken (Agriolimacidae), und  Schnirkelschnecken (Helicidae). Die Arten haben unterschiedliche Lebensansprüche und sind im Gartenboden, auf der Bodenoberfläche und in der Strauchschicht zu finden. Allgemein günstige Faktoren für eine Massenvermehrung sind milde Winter, gleichmäßiger Regen im Frühjahr, Sommer und Herbst sowie das Fehlen extremer Temperaturwerte. Der Optimaltemperaturbereich liegt zwischen 15°C und 21°C (GODAN 1979). Demgegenüber wirken trockene Witterung (hauptsächlich in den Monaten Juni bis Juli und dann wieder im September bis Oktober), plötzlich stark absinkende Temperaturen im Sommer, ein Kälteeinbruch oder leichter Frost im frühen Herbst sowie Parasiten und Prädatoren einem Massenauftreten entgegen.
Probleme mit Schneckenfraß treten häufig im Randbereich der Felder auf, die an grasig-krautige Feld-, Wiesen- und Wegraine grenzen. Schnecken wandern von dort in der Abenddämmerung ins benachbarte Feld, um zu fressen und ziehen sich in den Morgenstunden wieder zurück. Die geschlossene Krautschicht bietet neben ausreichend Nahrung eine hohe Feuchtigkeit und genügend Versteckmöglichkeiten während der Tagesstunden. Weiterhin werden auf diesen Flächen keine Bodenbearbeitungsmaßnahmen durchgeführt, so dass die Entwicklung der Schnecken ungestört fortlaufen kann.
In solchen Fällen hat sich eine 3-5 m breite, streifenförmige Randflächenbehandlung mit Metaldehyd-Ködern bewährt. Im integrierten und konventionellen Landbau können Methiocarb-Köder oder Kalkstickstoff (Calciumcyanamid) eingesetzt werden. Beide Präparate finden jedoch im Ökologischen Gartenbau keine Verwendung.

Biologische Bekämpfung mit Nematoden
Eine recht wirksame biologische Methode zur Bekämpfung der Genetzten Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) im Ökologischen Landbau ist der Einsatz von Nematoden der Art Phasmarhabditis hermaphrodita. Auf den Boden aufgebracht suchen sie aktiv die
Ackerschnecken auf und dringen durch das Mantelschild in diese ein. Im Inneren geben sie ein Bakterium ab, das einen Fraßstop der Schnecken nach ca. 3 Tagen verursacht. Nach weiteren 3 bis 6 Tagen sterben die Schnecken ab. Da jedoch eine große Wirtsspezifität besteht und andere Schnecken nur unzureichend betroffen werden, ist diese Methode nur begrenzt einsetzbar.

Eisen-III-phosphat - ein neues Schneckenbekämpfungsmittel in Zukunft auch für den Ökologischen Landbau?
Ein Schneckenköder auf Basis von Eisen-III-phosphat wird weltweit erstmalig von einer deutschen Firma der Praxis zur Verfügung gestellt. Das Mittel stellt eine wirksame Alternative für Metaldehyd dar und darf bis zum 31. März