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Kategorien => Krankheiten/ Schädlinge/ Nützlinge => Thema gestartet von: Johannes und Gabriele Weißmann am 04. Mai 2000, 13:14:34

Titel: Pilze im Rasen
Beitrag von: Johannes und Gabriele Weißmann am 04. Mai 2000, 13:14:34
Liebe Gartenfreunde,

wir sind noch Neu-Gärtner, haben unseren Kleingarten erst seit vier Jahren, in denen mehr gebaut und gestaltet als gegärtnert wurde. Wir tasten uns jetzt langsam an alles heran, was bisher Dank netter Gartennachbarn auch immer ganz gut geklappt hat.

Bei unserem jetzigen Problem wußte jedoch keiner mehr weiter: Auf unserem Rasen wachsen regelmäßig Pilze, mal graue, mal braune. Das ist nicht nur im Herbst oder Winter so, sondern auch im Sommer, obwohl wir den Rasen nicht übermäßig feucht halten. Nach ein paar Tagen fallen die Pilze in sich zusammen und verschwinden. Das würde uns ja auch nicht sonderlich stören, aber wir haben einen jungen Hund, der leider alles mögliche und auch unmögliche frißt. Da wir natürlich nicht wissen, ob die Pilze giftig sind oder nicht, möchten wir sie lieber verschwinden lassen. Fragt sich nur, wie? Wir wollen kein gefährliches Gift verstreuen, um die Umwelt und auch unseren Hund nicht damit zu belasten. Wer kann uns beraten, was zu tun ist.

Vielen Dank für Ihre Hilfe und allzeit eine gute Ernte.

Johannes und Gabriele Weißmann
Titel: Re : Pilze im Rasen
Beitrag von: Joachim Schulze am 05. Mai 2000, 00:17:26
Die Giftigkeit der Pilze und eine damit verbundene Gesundheitsgefährdung des Hundes scheint mir fragwürdig. Normalerweise reichen die Instinkte des Tieres, um sich selbst nicht mit Pilzen zu vergiften.

Allerdings gehören Pilze aus der Sicht des Gärtners grundsätzlich nicht in den Zierrasen. Um überhaupt gedeihen zu können, muß ein typisches Kleinklima vorhanden sein. Dieses zeichnet sich in erster Linie durch Beschattung und Bemoosung der Fläche und durch sauren Boden aus. Empfehlenswert scheinen mir deshalb, zunächst alle nachwachsenden Pilze bereits vor ihrem verfall gründlich aus dem Rasen zu pflücken, dieses gründlich, am besten so, daß das Pilzmyzel mit entfernt wird. Mechanisches Entfernen (hier also von Hand ist natürlich viel langwieriger, aber im Augeblick der Vogelbrut und des Insektenfluges einem chemischen Einsatz vorzuziehen.) Kann es sein, das Sie bei der Neuanlage des Gartens Mutterboden erhalten haben, der die Myzele mitbrachte? In jedem Fall ist eine regelmäßige und gründliche Rasenpflege angesagt, d. h. regelmäßig mähen, bereits in diesem Herbst und dann am besten immer im Frühjahr vertikutieren. Empfehlen würde ich außerdem eine gründliche Kalkung um den pH-Wert zu heben. Und das regelmäßige Düngen sollte von Ihnen nicht vergessen werden, so haben Sie nach meiner Meinung eine gute Chance, langfristig die Pilze wieder los zu werden.

Die Pilze, wie Sie sie beschrieben haben, scheinen mir grundsätzlich harmlos. Schlimmer wäre der Befall des Rasens mit Hexenringen. Hier bleibt dann nur noch der Umbruch und die Neuanlage des Rasens . Aus meiner Erfahrung treten sie aller Dings höchst selten auf. Bei guter Pflege sollte Ihr Rasen davon verschont bleiben.