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Geräte für den Baum- und Strauchschnitt

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Geräte für den Baum- und Strauchschnitt


Schnittwerkzeug für den Baum- und StrauchschnittFoto: lightpoet/Fotolia.com Egal zu welcher Jahreszeit, für den Baum- und Strauchschnitt ist gutes Schnittwerkzeug das A und O.

Zu jeder Jahreszeit werden diverse Geräte zum Schnitt von Pflanzen benötigt. Hierbei gilt die Devise: Nur mit einem guten und scharfen Gerät kann auch eine ordentliche und professionelle Arbeit vollbracht werden! Darüber hinaus sollten die Geräte gut in der Hand liegen, leichtgängig sein und eine ergonomische Form aufweisen. Wir geben Ihnen einen Überblick über Scheren, Messer, Sägen und Co.


Hand- und Astscheren

Eine Handschere sollte in keinem Garten fehlen, sei es, um Blumen für die Vase zu schneiden oder um Zweige von Bäumen einzukürzen. Grundsätzlich werden zwei verschiedene Sche­ren­ty­pen unterschieden: Amboss und Bypass.

Amboss-Scheren: Klinge und Amboss bewegen sich beim Schneiden aufeinander zu. Die Klinge ist auf beiden Seiten geschliffen. Amboss-Scheren sind robust und vor allem für harte und trockene Triebe geeignet.


Baum- und Strauchschnitt - Amboss-SchereFoto: Original LÖWE Amboss-Schere


Bypass-Scheren: Sie besitzen zwei Klingen, die aneinander vorbeigleiten und jeweils nur auf einer Seite geschliffen sind. Bypass-Scheren ermöglichen einen sauberen, stammnahen Schnitt und sind ideal für dünne und frische Zweige.


Baum- und Strauchschnitt - Bypass-SchereFoto: Original LÖWE Bypass-Schere


Vor der Anschaffung einer Schere sollten Sie genau überlegen, für welchen Zweck und wie oft diese benötigt wird. Für den seltenen Bedarf reicht dann meist schon eine einfache Schere ab
10 Euro aus, während eine Profischere für den täglichen Gebrauch bis zu 60 Eu­ro kosten darf. Die deutlich höheren Preise für eine professionelle Schere sind aber durchaus gerechtfertigt, denn bei ihnen können in der Regel defekte Teile ausgetauscht und gewechselt werden.

Bei häufiger Nutzung sollten Sie evtl. über die Anschaffung einer Rollgriffschere nachdenken. Bei diesem Scheren-Typ bewegt sich der in der Handinnenfläche liegende Griffteil mit der Hand mit. Es ist am Anfang zwar etwas gewöhnungsbedürftig, dafür werden aber die Handgelenke entlastet.


Baum- und Strauchschnitt - RollgriffschereFoto: Fiskars Rollgriffscheren besitzen einen beweglichen Griff, der ein gelenkschonendes Arbeiten ermöglicht.


Während die Handscheren eher für kleinere Aufgaben gedacht sind, werden für stärkere Schnitt­ar­bei­ten, wie etwa das Zerkleinern von Ästen oder den Gehölzschnitt im Basisbereich, Astscheren verwendet. Denn diese Scheren besitzen zwei lange „Arme“, um die Hebelkraft zu nutzen. Dabei gibt es Modelle mit einer kraftschonenden Übersetzung, sogenannte Getriebescheren, die viele Schnitte ohne große Anstrengung ermöglichen. Sie können mühelos auch Äste von 5 cm Dicke durchtrennen. (Einen ausführlichen Artikel zum Thema „Scheren“ finden Sie in der September-Ausgabe 2014 vom „Gar­tenfreund“.)


Baum- und Strauchschnitt - GetriebeschereFoto: Wolf-Garten Getriebescheren durchtrennen auch stärkere Äste.



Schneidgiraffen


Baum- und Strauchschnitt - SchneidgiraffeFoto: Gardena Mit einer Schneidgiraffe können Sie mühelos kleinere Äste entfernen, ohne dafür ständig eine Leiter umsetzen zu müssen.


Baum- und Strauchschnitt - HochentasterFoto: Ryobi Hochentaster ermöglichen ein kraftschonendes Entfernen größerer Äste vom sicheren Boden aus. Soll der Schnitt ohne Leiter vom Boden aus erfolgen, sind Sie mit einer Schneidgiraffe gut beraten. Meist ist an der Spitze eines Teleskopstiels eine Spe­zial­sche­re aufgesteckt, allerdings kann bei vielen Mo­del­len auch eine Säge für größere Äste angebaut wer­den, um auch diese von unten zu entfernen.

Der Schnitt mit der Schneidgiraffe wird durch Ziehen am Griff oder an einem Zugband fast spielend leicht durchgeführt. Mit diesem Werkzeug können Sie tote Äste beseitigen und Formschnitte in bis zu 5 m Höhe ausführen.

Für Arbeiten in der Höhe sind auch elektrische oder benzinbetriebene Hochentaster im Handel erhältlich. Für das Arbeiten mit diesen Geräten ist aber Übung und etwas Geschick notwendig.


Messer

Wollen Sie Pflanzen z.B. durch Stecklinge oder Steck­höl­zer vermehren, können Sie eine Gar­ten­sche­re mit scharfer Klinge oder ein Stecklingsmesser verwenden.

Auch bei Veredelungsarbeiten geht es nicht ohne das richtige Werkzeug. So bietet sich für die Rosenveredelung das Okuliermesser und für die Obst­baum­ver­ede­lung das sogenannte Kopulier­messer an. Es handelt sich dabei um sehr scharfe Spezialwerkzeuge, die meist nur in gut sor­tier­ten Gartenmärkten oder im Internet erhältlich sind.


Kopuliermeser - Stecklingsmesser - OkuliermesserFoto: Green24.de Kopuliermeser - Stecklingsmesser - Okuliermesser (von oben nach unten)

 

Baum- und Strauchschnitt - HeckenscherenFoto: Wachtmann Heckenscheren sollten nach dem erforderlichen Bedarf ausgewählt werden.

Heckenscheren

Genau wie der professionelle Gehölzschnitt erfordert auch der Heckenschnitt das richtige Werkzeug. Dabei stehen so­wohl benzin-, elektro- bzw. akkube­trie­be­ne Scheren als auch Hand-Heckenscheren zur Verfügung.

Bei der Auswahl des richtigen Werk­zeuges ist die Länge und Größe der Hecke bzw. des Formgehölzes entschei­dend. Müssen Sie beispielsweise eine sehr lange und kräftige Hecke schnei­den, wird die leichte und leise Akku-Schere schnell an ihre Grenzen kom­men. In so einem Fall sind Sie mit einer Elektro- oder Benzin-Heckenschere besser beraten.

Als zweites Auswahlkriterium kommt auch das Ge­wicht der Werkzeu­ge ins Spiel. Hierbei haben Hand-, Elektro- und Akku-Scheren den klaren Vorteil ge­gen­über einer mit Benzin betriebenen Heckenschere.


Sägen

Für den professionellen Obstbaumschnitt gibt es seit kurzer Zeit auch akkubetriebene Motorsägen, mit denen die Arbeit schneller, kraftschonender und leichter erledigt werden kann. Denn auch stärkere Schnitte sind damit einfacher und ge­zielter möglich.

Bei größeren Schnitt- oder Fällarbeiten sollten Sie aber auf die bewährte Technik mit Elektro- oder Benzin-Kettensägen zurückgreifen, da diese äußerst kraftvoll, effektiv und schnell arbeiten. Zu beachten ist aber, dass diese Maschinen pflegeaufwändig sind. So muss neben Strom oder Kraftstoff auch ständig ausreichend Schmierstoff vorhanden und die Sägekette scharf und gleit­fähig sein.


Baum- und Strauchschnitt - KlappsägenFoto: hiphoto39/Fotolia.com Klappsägen sind bewährte Helfer beim Obstbaumschnitt.


Hinweis: Im Interesse Ihrer eigenen Si­cherheit sollten Sie für den sicheren Um­gang mit diesen Geräten einen Kettensägeschein gemacht haben und geeignete Schutzkleidung tragen!
Nach wie vor gibt es natürlich auch noch die bewährten Handsägen. Hier gibt es zum einen die Klappsäge und zum anderen die Bügelsäge. Die Klappsäge hat den Vorteil, dass sie durch ihre kleine und handliche Bauweise leicht verstaut werden kann und immer griffbereit ist. Sie sägt auf Zug sauber und leicht Äste bis zu 6 cm Durchmesser. Mit der klassischen Bügelsäge können Sie dagegen auch noch stärkere Äste sägen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich das Sägeblatt in verschiedenen Schnittwinkeln einstellen lässt.

Fazit: Überlegen Sie vor einer Neuanschaffung genau, welche Ansprüche an die jeweiligen Schneidwerkzeuge gestellt werden, um dann die richtige Entscheidung zu treffen.

Sven Wachtmann
Vorstandsmitglied für Fachberatung
des Landesverbandes
Berlin der Gartenfreunde