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Kräuteröl und -essig selbst herstellen

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Konservieren Sie das Aroma frischer Kräuter aus dem eigenen Garten


Öl und Essig aus eigenen Kräutern herstellenFoto: Johanna Mühlbauer/Fotolia.com Konservieren Sie die Aromen Ihres Kräutergartens in Öl oder Essig – für die Nutzung in der eigenen Küche oder auch als Geschenk mit persönlicher Note.

Sie sind nicht nur Gärtner, sondern kochen auch noch ger­ne? Dann sollten Sie in einer Ecke Ihres Gartens Kräuter anbauen. Gewürzkräuter wirken nicht nur sehr dekorativ im Garten, der Geschmack von frischen Kräutern ist auch intensiver als der von getrockneten. Um das Kräuteraroma aus dem Sommer das ganze Jahr zu genießen, können Sie Ihre Gartenkräuter ganz einfach in Essig und Öl konservieren. Mit der passenden Flasche ha­ben Sie so auch ein schönes Geschenk mit persönlicher Note.


Kräuteröle

Öle mit dem Geschmack frischer Gartenkräuter können Sie leicht selbst herstellen. Es gibt viele Kräuter, die ihr Aroma gerne an die Trägersubstanz Öl abgeben. Für Kräuteröle eignen sich kaltgepresste Pflan­zenöle wie Oliven-, Sonnenblumen- oder Distelöl. Zum Aromatisieren nehmen Sie am besten Thymian, Oregano, Salbei, La­vendel, Rosmarin oder Rotes Basilikum.


Kräuter im eigenen GartenFoto: Bublitz In jedem Garten ist Platz für ein paar Kräuter, z.B. Schopflavendel, Salbei, Liebstöckel oder Pimpinelle.


Für die Herstellung müssen Sie die Kräuter erst trocknen. Dafür hängen Sie die Sträuße min­des­tens drei Tage an die frische Luft – an einem trockenen, schattigen Platz. Öl aus frischen oder feuchten Kräutern hält sich nicht.

Öl mit Kräutern aus dem eigenen GartenFoto: Gläser und Flaschen GmbH Tolle Geschenke: selbst gemachte Kräuteröle Die Kräuter müssen in der Flasche stets mit Öl bedeckt sein, da sie sonst sehr schnell schimmeln. Zusätzlich können Sie das Öl mit Chilischoten, Pfefferkörnern oder Knoblauchzehen verfeinern.

Die gut verschlossenen Flaschen stellen Sie an einen hellen Ort. Schütteln Sie den Ansatz am besten einmal täglich kräftig durch. Nach etwa vier Wochen ist der Auszug fertig. Dann können die Kräuter im Würzöl verbleiben oder durch neue ersetzt bzw. ergänzt wer­den. Danach sollten Sie das Öl lichtgeschützt und kühl aufbewahren.


Kräuteressige

Um Kräuteressig herzustellen, sollten Sie die frisch geernteten Kräuter wenn nötig waschen und anschließend gut trocken schleudern. Estragon und Kerbel sollten Sie vor dem Einlegen einige Stunden extra trocknen lassen, damit sie ihr Aroma besser entfalten.

Die Kräuter legen Sie anschließend in eine große Flasche mit breitem Hals und übergießen sie vollständig mit Essig. Geeignet sind Weißwein- oder Obstessige. Rotweinessig passt nur zu kräftigen Aromen, etwa von Thymian oder Rosmarin.

Verschließen Sie die Flasche gut und stel­len Sie sie ein bis zwei Wochen an ei­nen hellen Platz. Danach können Sie die Kräuter in der Flasche lassen oder sie he­raus­filtern. Den fertigen Kräuteressig be­wah­ren Sie an einem dunklen, kühlen Ort auf. Er ist ungeöffnet fast unbegrenzt haltbar.

Sobald die Flaschen angebrochen sind, hat Kräuteressig eine Haltbarkeit von et­wa acht Monaten, Kräuteröl hält sich et­wa vier Monate. Alle Gefäße, insbesondere Flaschen, die Sie befüllen möchten, müssen vor dem Ansetzen gründlich gereinigt, ausgespült und getrocknet werden.

Horst Bublitz
Fachberater im LV der Gartenfreunde
Mecklenburg und Vorpommern

 

Öl mit Rosmarin oder BasilikumFoto: BublitzÖl mit Rosmarin oder Basilikum

Die abgespülten, gut abgetrockneten Kräuter in eine mit Öl gefüllte Flasche geben. Mit Rosmarin aromatisiertes Öl (Foto) eignet sich für Fleisch, Geflügel, Fisch, Salate, Suppen und Gemüse. Ebenso kann Öl mit Basilikum aromatisiert werden. Das eignet sich für Tomaten- oder Eiergerichte, gebratenen und gegrillten Fisch, Salate und Gemüse.

 

 

Kräuter-GewürzessigFoto: BublitzKräuter-Gewürzessig

Zutaten: Je 2 Zweige Bohnenkraut, Estragon, Minze, Rosmarin, Thymian, 1 Petersilienwurzel, 6 Schalotten, 6 Pfef­ferkörner, 2 Nelken, 0,7 l Weinessig.

Die Kräuterzweige in eine Flasche geben. Die Petersilienwurzel putzen und in Scheiben schneiden. Die Schalot­ten schälen. Mit den Gewürzkörnern ebenfalls in die Flasche geben. Die Flasche mit Weinessig auffüllen.

 

 

Kräuteressig

Zutaten: Kapuzinerkresse-Blüten, 1 kleine Zwiebel, 1 getrocknete Pe­pe­ronischote oder eine Messerspitze Chili, 1 Knoblauchzehe, 10%iger Weißweinessig.

Eine 0,7-l-Flasche zur Hälfte mit Blü­ten befüllen. Eine gehackte Zwiebel und Gewürze hinzugeben und mit Essig ­aufgießen. Die verschlossene Flasche in die Sonne stellen – nach zwei Wochen können Sie den Essig für Salate ver­wenden.

 

VeilchenblütenFoto: Andrea Wilhelm/Fotolia.comVeilchenessig

Zwei Tassen Veilchenblüten mit 0,5 l Apfelessig in eine Flasche füllen und gut verschlossen mindestens acht Wochen ziehen lassen.

Dann den Essig durch ein Sieb abgießen und in eine saubere Flasche füllen. Der Essig nimmt eine leuchtende Tönung an und duftet süßlich.

 

 

„Blitz“-Kräuteressig

Essig und Estragon vertragen sich besonders gut. Ein frisches Zweiglein mit ½ l kochendem Weinessig übergießen – das ergibt einen schmackhaften Kräuteressig. Nach nur zwei bis drei Tagen können Sie den Essig verwenden.

 

Pikantes Kräuteröl

Zutaten: Je 2 Stängel Thymian, Salbei, Rosmarin, 2 Lorbeerblätter, 1 TL Senfsaat, 2 Knoblauchzehen, 2 TL bunte Pfefferkörner.

Kräuter waschen und vorsichtig trocknen. Knoblauch schälen, in Scheiben schneiden und anrösten. Kräuter, Knoblauch und Pfefferkörner in Flaschen füllen und mit 1 l Olivenöl aufgießen. Die Flaschen zehn Tage im Hellen stehen lassen und einmal täg­lich aufschütteln. Gut verschließen und die Flaschen kühl und dunkel aufbewahren.

 

Tipps zu Anbau und Ernte

Kräuter im eigenen Garten pflanzenFoto: Flora Press/BIOSPHOTO/Meunier Vilma/BIOS Kräuter sollten Sie nicht zu dicht und an einen sonnigen Platz pflanzen. Am besten ist es, wenn Sie den Boden bereits im Herbst lockern und den pH-Wert überprüfen. Im Frühling lockern Sie den Boden noch einmal und bringen dann die pflanzenspezifischen Dünger aus. Dabei sollten Sie beachten, dass Basilikum, Majoran, Liebstöckel, Rosmarin und Petersilie einen humusreichen Boden, Wermut, Beifuß, Koriander, Salbei und Thymian einen kalkhaltigen Boden und Dill sowie Schnittlauch einen humusreichen und kalkhaltigen Boden brauchen.

Beim Anlegen eines Kräuterbeetes ist es besser, wenn Sie Stauden und einjährige Kräuter gesondert pflanzen. Stauden brauchen immer einen festen Platz – wobei Sie die großen hinter die kleinen pflanzen sollten, damit jede Pflanze genug Sonne bekommt. Schließlich gedeihen nur Bohnenkraut, Kerbel, Liebstöckel, Estragon, Pimpinelle, Minze, Schnittlauch oder Gartenkresse im Halbschatten.

Die Pflanzen dürfen Sie nicht zu dicht setzen, sonst können sie sich nicht richtig ausbreiten. Am besten pflanzen Sie Kräuter in Mischkultur, so können auf einem Beet z.B. Dill, Gartenkresse, Borretsch, Majoran, Basilikum und Bohnenkraut ausgesät werden. Diese Mischkultur kann von April bis Juni bestellt werden. So ernten Sie fast das ganze Jahr über Kräuter für die Öl- oder Essigveredlung.